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Das Filmbüro Bremen präsentiert den 19. Videokunst Förderpreis in der Weserburg. Gezeigt werden die Werke der Preisträger Mario Pfeifer und Roland Eckelt.

Ausgangspunkt für Roland Eckelts Arbeit MOVEMENT (2010) ist ein nonverbales Kommunikationsverfahren zwischen Mensch und Tier, in diesem Fall zwischen einem Rinderflüsterer und einer Kuh. Dabei handelt es sich um das so genannte Low Stress-Stockmanship (LSS). Roland Eckelt überführt das Verfahren, in eine interaktive Videoinstallation. Sie zeigt zeitgleich drei Perspektiven – die Sicht des Rinderflüsterers, der Kuh und eine Außenansicht. Übereinander projiziert, ergibt die Summe der drei Filme eine graue Fläche. Erst mit Hilfe von speziell angefertigten Brillen kann der Betrachter einzelne Ansichten aus dem Gesamtfilm ansehen. Mit dem Wechsel der Brille ändert sich auch die Sichtweise auf die Situation. Verschiedene Formen der Kommunikation und Wahrnehmung werden so spielerisch auf den Prüfstand gestellt.

Mario Pfeifers Installation Code Unknown [Re-Visited] (2010) ist eine überarbeitete Variante des prämierten Konzepts. Er verhandelt verschiedene Strategien, die sich mit einer Schlüsselszene aus Michael Hanekes Spielfilm CODE INCONNUE beschäftigen. Großflächige Typografien an den Wänden markieren den inhaltlichen Schwerpunkt. Es handelt sich um grundsätzliche Fragen zum Medium Film, die sich Michael Haneke selbst auf einer Pressekonferenz der Filmfestspiele in Cannes im Jahr 2000 gestellt hat. Sie thematisieren die Autorschaft und Manipulation einer zeitgenössischen Bildproduktion. Mario Pfeiffer ergänzt diese Gedanken mit Passagen aus einem selbstverfassten Drehbuch und einer isolierten Szene aus dem Film CODE INCONNUE, die in der französischen Originalfassung gezeigt wird.

Der Videokunst Förderpreis, ausgelobt vom Filmbüro Bremen, ermöglicht seit 1992 die Realisierung von Kunstwerken. Und er tut dies auf besondere Weise: Prämiert werden keine fertigen Videoarbeiten, sondern Konzepte, die erst mit Hilfe des Preisgeldes umgesetzt werden. Der Bremer Wettbewerb unterscheidet sich damit deutlich von anderen Kunstpreisen. Er honoriert nicht das bereits Gesehene, er setzt auf das Neue und Unbekannte. Im Fokus stehen vornehmlich junge künstlerische Positionen, insbesondere solche, die es noch zu entdecken gilt.

Eine Veranstaltung des Filmbüros Bremen in Kooperation mit der Weserburg | Museum für moderne Kunst. Die Vergabe des Videokunst Förderpreises wird ermöglicht durch den Senator für Kultur der freien Hansestadt Bremen, Bremische Landesmedienanstalt, Radio Bremen und Künstlerinnenverband Bremen GEDOK

Roland Eckelts Arbeit wurde realisiert in Kooperation mit der Rathenower Optik GmbH und Bio Ranch Zempow. Gefördert von der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin und „die Gesellschafter“.

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19. Videokunst Förderpreis Bremen
Mario Pfeifer und Roland Eckelt