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Am 7. Juni 1905 wurde die Künstlergemeinschaft Brücke in Dresden gegründet.

Zum 100. Geburtstag dieser wichtigen deutschen Künstlergruppe sind zahlreiche Brücke- Ausstellungen in Deutschland zu sehen. Das Jubiläumsjahr endet am 6. Juni 2006 und soll nicht verstreichen, ohne auch in München gefeiert zu werden. Daher zeigt die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung die Ausstellung »100 Jahre Brücke – Expressionismus aus Berlin«. Die Berliner Museen stellten im Sommer 2005 mit einer eindrucksvollen Schau in der Nationalgalerie vor, wie prominent die Brücke in Berliner Sammlungen stets vertreten war und ist. Eine konzentrierte Auswahl dieser erfolgreichen Ausstellung wird vom 24. Februar bis 21. Mai 2006 nun in der Kunsthalle gezeigt, da das Haus eine lange Tradition mit der Brücke verbindet. So wurden fast alle Brücke-Künstler schon in der Vergangenheit mit Einzelausstellungen hier gewürdigt.

Mehr als 30 Gemälde und über 100 Aquarelle, Papierarbeiten und druckgrafische Arbeiten aus dem Kupferstichkabinett und der Nationalgalerie repräsentieren den Berliner Bestand der Brücke in der Kunsthalle in München. Die von Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff in Dresden gegründete Künstlergruppe suchte nach einem unverfälschten, ursprünglichen Ausdruck, um gegen die bestehenden Normen aufzubegehren. Bald schloss sich ihnen Max Pechstein und für kurze Zeit auch Emil Nolde an. Als sie 1910 nach Berlin übersiedelten, wurde auch Otto Mueller Mitglied der Gemeinschaft. Allen gemeinsam war der Wunsch, Kunst und Leben miteinander zu verbinden, um der Utopie einer besseren Welt durch Kunst nahe zu kommen. So arbeiteten sie nicht nur in den klassischen Kunstgattungen, sondern entwarfen Inneneinrichtungen, Schmuck oder sogar Glasfenster, wovon exemplarische Arbeiten auch in München Zeugnis geben werden. Angeregt von der Kunst der internationalen Avantgarde, wie beispielsweise von Gauguin, van Gogh oder Munch – deren Werke auch in München zu sehen sein werden –, aber auch von Werken außereuropäischer Kulturen, fanden die Brücke-Künstler zu ihrem unverwechselbaren Expressionismus. Im Jahr 1913 löste sich die Gruppe auf, doch blieben die meisten ihrer Mitglieder Berlin verbunden. Ihre Werke wurden hier von den Museen und vielen Privatsammlern erworben.

Zur Berliner Ausstellung erschien ein Katalog im Nicolai Verlag; diese bereits vergriffene Publikation wird für München unverändert wieder aufgelegt.