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ROTLICHT FESTIVAL CHAT Freitag, 08.10.2021 von 19 - 20 Uhr

Marko Zink im Gespräch mit Natascha Muhic / Vinylograph

WO / WHERE: galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien galerie michaela stock / Marko Zink invited by ROTLICHT FESTIVAL

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ausstellung
10# SALON: Marko Zink. IN DER MASCHINE

03.09.2021 – 29.10.2021

PREVIEW invited by viennacontemporary: DONNERSTAG, 02.09.2021, 19 – 21 Uhr
ERÖFFNUNG: FREITAG, 3.9., ab 18 Uhr

KAMINGESPRÄCHE
Entlang der Ausstellung finden zwei Kamingespräche im Salon mit Marko Zink statt
WO: galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien, www.galerie-stock.net

ELFRIEDE JELINEK & MARKO ZINK
Im Jahr 2004 erhielt Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis „für den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“. Ähnliche Stimmen lässt Marko Zink in seinen analogen Fotoserien anklingen. Aus diesem Grund hat Elfriede Jelinek für Marko Zink zwei Essays zu den Fotoserien „In der Maschine“ (2002-2006) und „Im Wald: tragödien“ (2008-2010) geschrieben und diese im hauseignen Studio für ihn auf Band gesprochen.

10# Salon: IN DER MASCHINE
Die neue Ausstellung von Marko Zink wird am 3. September in der galerie michaela stock eröffnet. Die Ausstellung ist Teil der fortlaufenden Salonausstellungen SALON REAL / VIRTUAL. Bespielen vier ausgesuchte, analoge Fotografien den realen Raum der Galerie, nutzt Zink den virtuellen Salon für den Gesamtzyklus der Fotoserien „In der Maschine" und „Im Wald: tragödien". Diese werden dort mit den beiden Jelinek Texten inszeniert und kontextualisiert.

DIE SZENERIE
Für die Foto-Serie „In der Maschine" hat sich Marko Zink unerlaubt Zutritt in leerstehende Mietobjekte verschafft und sich in den Haushaltsgeräten und im Mobiliar der Wohnung versteckt. Diese heimliche Aktion findet ihre Übersetzung in den weiß und steril wirkenden Fotografien wieder. Die abgebildeten Maschinen und Einrichtungen spucken Körperteile des Künstlers aus. Oft schaut es aber auch so aus, als ob sie den Künstler verschluckten und die jeweilige, verharrende Gliedmaße im Kontrast mit der jeweiligen Maschine stünde. Jelinek beschreibt diesen Zustand: „Die Maschine sagt nichts weiter, sie ist ein ausführendes Organ, dem manchmal Menschenorgane irgendwo herausstehen, weil der Mensch nicht mehr ganz hineingegangen ist in das Gerät und die Organe nicht ganz in ihn, er ist teilweise draußen geblieben. Er musste zum Teil draußen bleiben. Um wenigstens vor der Tür seine Menschlichkeit zu retten?“. Es zeigt sich ein unstillbarer, vergeblicher Drang des Menschen sich anzupassen, oft handelt es sich um ein gezwungenes Hineinpassen in den vorgegebenen de-sozialen Raum.

HAUPTMOTIV DES MONATS DER FOTOGRAFIE
Die analogen Panoramafotografien „Im Wald: tragödien“ wurden bereits 2010 zum Hauptsujet des Monats der Fotografie in Wien gekürt. 2021 sind neue Werke mit der Serienunterschrift „Ich habe dir nie was versprochen“ hinzugekommen, und erneut thematisiert Zink das Weltuntergangsszenario und zelebriert mittels Zwitterwesen und vegetabilen Mehrdeutigkeiten eine erschreckende Zeitlosigkeit, aktueller denn je. Nach Jelinek:„Sind das Tiere? Nein, das sind wire, aber mit Einsprengsel von Tiere. Tiere ohne Machtphantasien, welche nur Menschen haben.“ Was die Fotoarbeiten von Marko Zink eint sind inszenierte, leere Räume und eine offensichtliche Vergänglichkeit von allem Existierenden. Die gezeigten Werke sind performativer und vergänglicher Natur, das Trägermaterial, der analoge Film wird vor der Belichtung gekocht und löst sich nach einiger Zeit ebenso auf. Dies ist nicht nur wichtiges künstlerisches Konzept Zinks, sondern auch seine einmalige Handschrift mit großem Wiedererkennungseffekt.

WELTPREMIERE VINYLTONBILDPOSTKARTE ELFRIEDE JELINEK
Für die Ausstellung IN DER MASCHINE wurde eine Vinyltonbildpostkarte von Vinylograph Wien produziert. Diese rechteckige Schallplatte, die auch als Postkarte verschickt werden kann, zeigt als Cover eine Maschinenarbeit von Marko Zink. Auf dem Vinyl selbst - und dies ist eine Weltpremiere, hört man die Literaturnobelpreisträgerin den Text für Marko Zink vortragen. Diese Vinyltonbildpostkarte wird in einer streng limitierten Edition mit einer signierten Fotografie Zinks erhältlich sein.
Marko Zink hat für den virtuellen Ausstellungsraum der galerie michaela stock ein Video mit dieser Vinyltonbildpostkarte im Schauspielhauses Graz inszeniert. Ein einsamer Plattenspieler steht auf der Bühne und auf ihm dreht sich Jelineks Schallplatte. Der Zuschauerraum ist leer, die Bühne ebenso, statt menschlicher Akteure betritt eine Maschine die Bühne. Im Oktober wird ein neues Stück von Jelinek im Grazer Schauspielhaus Premiere haben, das Video Zinks wird zeitgleich Vorort präsentiert.