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Die Sechziger Jahre Ein neues Zeitalter scheint angebrochen, eine „Revolution der Jugend”: neue Gesichter, unerhörte Musik, ungewöhnliche Schönheiten, ein Wandel von Mode, Stil und Geschmack, ein anderer „way of life”. Jeder will dabei sein und alle mischen sich, das süße Leben und das der Subkultur, Glamour und Kunst und intellektuelle Strömungen.

Das NRW-Forum Düsseldorf zeigt in 400 Fotografien die Quintessenz der Schweizer Nicola Erni Collection, die sich auf Fotos der 60er und 70er Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts fokussiert. Über den Weg des Visuellen, des Fotografischen erschliesst sich im musealen Zusammenhang auch eine gesellschaftliche Revolution: Der gesellschaftliche Wandel dieser beiden Dekaden ist bestimmt durch die Medienkultur; überhaupt ist Kultur die treibende Kraft dieser Zeit. Der gesellschaftliche Wandel, auch als „Wertewandel“ deklariert, wurde geprägt durch Medien, Musik, Jugend- und Protestkultur.

Die Verbindung von Pop Art und Popmusik, von kultureller Rebellion und Rockmusik, von Sexualität und Wohlstand, von Normverletzung und Marketing bestimmte jene Dekaden, konstatiert der Popkultur-Theoretiker Thomas Hecken. Die Grenzen zwischen Hochkultur und Pop, zwischen Design und autonomer Kunst, zwischen Nonkonformismus und Fun wurden erfolgreich und spektakulär übertreten und durch die sich neu aufstellenden Massenmedien in alle Welt verbreitet. Mode, Film, Architektur bilden eine neue Ästhetik der Zukunft aus, der Jet wird zum Symbol einer neuen Zeit, und bringt neue Orte auf die Landkarte des Tourismus, Airports sind die neuen Icons. Die Werbung trägt den „Duft der großen weiten Welt“ selbst in die entlegendste Ortschaft.

„Demokratischer Wandel“ ist das Schlagwort, dem sich auch die Yellow Press nicht verschliessen kann und der zeigt sich im Niederreissen jener Schranken, die bislang soziale Klassen trennte. So entstand eine neue gesellschaftliche Elite aus Schriftstellern, Schauspielern, Musikern aus High und Low, Modemachern, Werbeleuten, Fotografen vermischt mit Adeligen, Bankern, Reedern, Erben … eben der traditonellen Geld-Elite.

Tom Wolfe beschreibt die neue Gesellschaft als eine Pop Society, die sich über die Medien formatierte. Sie schafft problemlos den Spagat zwischen Hochkultur und Avantgarde, zwischen Protestkultur und Jet Set, zwischen alternativen Lebensformen und einer Boheme des Wohlstandes. Die Fotografie und der Film sind das Medium dieses Zeitpunktes. In Ihnen zeigt sich eine janusköpfige Gesellschaft von ihren beiden Seiten: Pressefotos setzen erfolgreich Andy Warhols Diktum um, dass jeder für 15 Minuten berühmt sein könne. Pressefotos stimulieren die Gesellschaft zum erfolgreichen Protest gegen den Vietnamkrieg.

Die Ausstellung bietet ein Kaleidoskop von Lebensformen der 60er und 70er Jahre, das sich konzentriert auf die „Szenen“ der Metropolen der westlichen Welt. Sie führt in die Zentren des Jetset, die Côte d’Azur und St. Moritz, nach Paris, London, Rom, New York. Heute kennt man viele der Protagonisten, damals waren es junge Playboys, Kreative, Visionäre – so sieht man Gunther Sachs, Brigitte Bardot, Andy Warhol, aber auch Truman Capote oder den jungen Karl Lagerfeld. Heute kennt man auch die inzwischen großen Fotografen, die damals ihren Ruf begründeten: Richard Avedon, David Bailey, William Klein, Jeanloup Sieff oder Francesco Scavullo, Robert Mapplethorpe, Lord Snowdon oder Andy Warhol. Und natürlich die großen Paparazzi wie Ron Galella oder Edward Quinn – eine Gradwanderung zwischen musealer Fotografie und Pressefotografie.

Zusammengetragen wurden die Fotografien in der Nicola Erni Collection, Switzerland von der Schweizer Sammlerin Nicola Erni und kuratiert von Ira Stehmann. Gezeigt werden 400 der faszinierendsten Aufnahmen, die noch nie öffentlich ausgestellt wurden. Eine Zeitreise in die auftregenden “Swinging Years” des 20. Jahrhunderts.

Sponsor der Ausstellung ist die Marke Schwarzkopf. Tina Müller, Corporate Senior Vice President für das weltweite Haarkosmetik-, Körper-, Gesichts- und Mundpflege-Geschäft bei Henkel:

»Die 60er und 70er Jahre versprühen einen besonderen Zeitgeist. Ein kompletter Wandel des Lebensgefühls und des Stils setzte ein – nicht nur in, sondern auch auf den Köpfen: Vom Twiggy-Bob über die lange Hippie-Mähne bis zur Seventies Föhnwelle, die Frisuren passten sich der revolutionären und aufregenden Zeit an. Die Fotografien der Ausstellung entführen in die Welt des Jetsets – und in die Welt glamouröser Frisuren, daher freuen wir uns sehr, dass wir mit unserer Marke Schwarzkopf die Ausstellung mit präsentieren dürfen.«

Zeitgleich erscheint im Prestel Verlag das Buch „Zeitgeist und Glamour“; und im NRW-Forum führt der Audio-Guide, der auch auf Mobile-Phones zu hören ist, mit Original-Tönen und Original Sounds durch die Ausstellung – er findet sich auch auf der iPhone NRW-Forum App.

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Zeitgeist und Glamour
Die Jahrzehnte des Jetset

Künstler: Diane Arbus, Eve Arnold, Richard Avedon, David Bailey, Harry Benson, Guy Bourdin, Bob Colacello, Raymond Depardon, Terence Donovan, Elliott Erwitt, Nat Finkelstein, Ron Galella, Ormond Gigli, Dennis Hopper, Frank Horvat, William Klein, Robert Mapplethorpe, Christopher Makos, Billy Name, Terry O’neill, Edward Quinn, Bob Richardson, Steve Schapiro, Melvin Sokolsky, Jeanloup Sieff, Francesco Scavullo, Jerry Schatzberg, Christian Skrein, Lord Snowdon, Bert Stern, Bob Willoughby, Andy Warhol, Garry Winogrand …