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Ins Zentrum der Kunsthausnacht am 5. März 2005 von 19 - 24 Uhr stellt das Kunsthaus Zürich Werke des zeitgenössischen Künstlers Cy Twombly. Der Zugang zu ihnen geschieht über die Philosophie und Praxis des Yoga. Dr. Laura Arici erläutert die geistigen Grundlagen im Werk des Amerikaners und ihre materielle wie räumliche Umsetzung. Das Künstler- und Yogalehrer-Duo Benita-Immanuel Grosser gastiert mit einer öffentlichen Yoga-Performance in der Sammlung und lädt zum Mitmachen ein.

VORTRAG «CY TWOMBLY UND YOGA» Dr. Laura Arici ist Kunsthistorikerin. Ihr Vortrag kreist um die Frage: Cy Twombly und Yoga! Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ein moderner amerikanischer Künstler (geb. 1928) und eine über zweitausendjährige indische Bewegungskunst? Cy Twombly erhebt zum Gegenstand seiner Kunst alles, was in seinem Geist an Gedanken, Gefühlen und Empfindungen entsteht und vergeht. Und Yoga? Yoga ist die Kunst der höheren Wahrnehmung. Die in Körper, Geist und Seele gespeicherten individuellen und kulturellen Erinnerungen werden durch die drei Übungsformen in Körper, Atem und Geist erlebbar gemacht. Die gelebte Erfahrung zeigt sich als Bewusstwerdungs-prozess, der letztlich zum Läuterungsprozess transformiert.

PERFORMANCE «PARTICIPATING AT THE SAME TIME» Benita-Immanuel Grosser beschäftigen sich seit 1994 mit den Möglichkeiten, die Philosophie und Praxis des Yoga im Kunstkontext zu positionieren und auf die architektonische und sozial kodierte Situation von Ausstellungsräumen zu übertragen. Aus dieser konzeptuellen Praxis entstand das Langzeitprojekt «participating, at the same time», in dessen Verlauf an verschiedenen internationalen Kunstinstitutionen öffentlich zugängliche Yoga-Sessions stattfinden. In der Sammlung des Kunsthauses legen sie einen Raster um die Skulpturen Twomblys und leisten mit der Performance einen Beitrag zur Reflektion von Verhaltensregeln und ästhetischer Erfahrung dieses öffentlichen Ortes. Zwei sich scheinbar widersprechende Nutzungen ein und desselben Raumes kommen zur Überlagerung: Die innerliche Sammlung und die öffentliche Ausstellung der musealen Sammlung überkreuzen sich nicht nur auf der Ebene der Kontemplation, sondern gewinnen kurzzeitig eine ästhetische Qualität als Skulptur, Raumdefinition und Tableau. Die Zeitverzögerung in der Erfahrung von Ausstellungsraum und Selbst, die sich aus dem Wechselspiel von angespannter Konzentration und deren Nachlassen ergibt, ist die avisierte Irritation.

TEILNAHME Die Teilnehmer der Yoga-Sitzung werden zwischen Vergessen und Vergegenwärtigen als einem steuerbaren Prozess von Wahrnehmung hin und her pendeln. Sie sollten in bequemer, vorzugsweise weisser Kleidung erscheinen. Anfänger und Fortgeschrittene sind gleichermassen willkommen. Equipment ist vorhanden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

PROGRAMM HIGHLIGHTS 19.30 / 21.30 Uhr Vortrag «Cy Twombly und Yoga!» (20 Minuten) 20.00 / 22.00 Uhr Performance-Projekt «Participating at the same time» mit Publikumsbeteiligung (60 Minuten)

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Yoga meets Cy Twombly / Vortrag und Performance

mit Cy Twombly, Benita & Immanuel Grosser

19.30 / 21.30 Uhr Laura Arici, Vortrag "Cy Twombly und Yoga!"
20.00 / 22.00 Uhr Benita & Immanuel Grosser, Performance-Projekt "Participating at the same time" mit Publikumsbeteiligung