artist / participant

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Ort: Villa van Delden, Bahnhofstr. 91, 48683 Ahaus
Organisation: kunst-raum Essen
Eröffnung: 8. September 2013 um 11:00 Uhr

www.muensterland.de / Ausstellung: Xianwei Zhu - Kaisers Wunderland

Xianwei Zhu (geb. 1971 in Qingdao/China, lebt und arbeitet heute in Stuttgart und Beijing) ist ein Maler, in dessen Werk sich die intensive Beschäftigung mit der Kunst- und Geistesgeschichte zeigt. In seinen Gemälden begegnen sich die Tradition seiner chinesischen Heimat und die Auseinandersetzung mit den Themen Westeuropas. In seinen Arbeiten hat Zhu eine Ästhetik geprägt, die in märchenhafter Poesie Erzählbilder schafft, in denen sich Landschaften aus Elementen beider Bildtraditionen ergeben. Technisch entstehen die Arbeiten als Malerei in Öl oder neuerdings in Acrylfarbe auf Leinwand. Die Formate stehen ganz in der Tradition europäischer Bilder. Die Farbgebung wechselt zwischen verhaltenen Farbwerten in Blaugrau, die an das Kolorit chinesischer Tuschmalereien erinnern und lebhaften, kräftigen Kontrasten. Xianwei Zhu bevorzugt die Darstellung von poetisch inszenierten, offenen Handlungsräumen. Fast alle seine Werke sind eigentlich Freilichtmotive und zeigen den Außenraum. Darin ragen häufig Felsen und schlanke Kiefernbäume in die Höhe. Deren Höhe und die gewundene Stämme stehen für die Lebenswege.

Fast immer sind Menschen zu sehen, die nicht genau von dieser Welt, oder gar aus der Zeitgegenwart stammen. Inspiriert durch seine Studienzeit in Deutschland zeigen sich altmodisch Uniformierte mit bizarrer Pracht und Selbstverständnis mit Schnurrbärten und Pickelhauben. Manchmal kombiniert Zhu dazu Tierköpfe und verleiht seinen Handlungsträgern eine Ästhetik, die an Märchen erinnert. Treue Hunde oder Vögel begleiten die Hauptfiguren und schauen von erhöhten Standpunkten auf die Welt. Die Suche nach Erkenntnisgewinn wird sogleich wieder hinterfragt. Das Ziel des Lebens selbst und die Lehren des Feng Shui führt der Künstler mit dem punktuellen Aufleuchten eines weißen Flecks, einer Blume oder eines Steins in eine freundlich, hybride Wirklichkeit im Spannungsfeld des Kulturtransfers von fernöstlichen und westlichen Welten.