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Ist nicht Mit der Gruppenausstellung ›Wollust – the presence of absence‹ eröffnen wir unsere neue Ausstellungsfläche in der HALLE 14 auf dem Gelände der Spinnerei Leipzig. Die Ausstellung zeigt Werke von 25 Künstlerinnen und Künstlern. ›Wollust – the presence of absence‹ kreist um die emanzipatorische Präsenz des Kunstwerks. Es geht um die gleicherma-ßen irritierende wie grundlegende Erkenntnis im Kunstwerk, dass Undarstellbares Präsenz besitzen kann. Der Ausstellungstitel entlehnt sich Roland Barthes’ Buch ›Die Lust am Text‹, in dem er schreibt, dass die Lust sagbar sei, die Wollust dagegen nicht. Im Falle unserer Ausstellung markiert die Metapher der Wollust einen Moment der kreativen Unsicherheit, des ‚Unfertigen‘ – und eben des Unsagbaren. Es geht um ‚Löcher‘, Fehlstellen, Öffnungen, Zwischenräume, Unschärfen, Brüche, Leerstellen und/oder Bedeutungswechsel. Eine Ausstellung also, die sich mehr mit einem „Ist nicht“, als mit dem „Ist“ beschäftigt. ›Wollust – the presence of absence‹ entwirft einen visuellen Erfahrungsraum, der sich in Ansichten erschließt, denen Absenzen zugrunde liegen.

In eben diesem Sinne markiert ›Wollust – the presence of absence‹ die Rückseite unserer letztjährigen Sommerausstellung, die den Titel ›die Präsenzproduzenten‹ trug. Wie ›die Präsenzproduzenten‹ folgt auch ›Wollust‹ nicht der Logik klassischer Themenausstellungen, sondern entwirft ein offenes Gefüge, das die einzelnen künstlerischen Positionen zwar umfasst, sie aber nicht zwanghaft zusammen zieht. Wie ›die Präsenzproduzenten‹ zeigt auch ›Wollust‹ eine bewusst heterogene Addition von herausragenden Einzelwerken, die sich für immer neue Beziehungsstiftungen öffnen und dabei die unterschiedlichsten Rezeptions- und Handlungsangebote machen. Der Besucher wird herausgefordert, ständig neue formale und inhaltliche Bezüge innerhalb dieses offenen Netzwerks zu entdecken, zu bestätigen oder zu verwerfen. Das Verhältnis von einzelnem Werk, Ausstellung und Inszenierung muss sich dabei immer wieder neu entscheiden und eröffnet ein komplexes Möglichkeitsfeld für Wahrnehmung und Kommunikation. Beide Ausstellungen werden in dem Buch ›Die emanzipatorische Präsenz des Kunstwerks‹ zusammengefasst, das im Herbst bei ›columbus books‹ erscheint.

Wollust – the presence of absence mit Werken von: Joachim Bandau, Johanna Billing, Karla Black, Sandra Boeschenstein, Heinz Breloh, FAMED, Carsten Fock, Pia Fries, Mark Hamilton, Annika von Hausswolff, Louise Lawler, Thomas Locher, Dorit Margreiter, Wilhelm Müller, Steven Parrino, Manfred Pernice, Platino, Julia Schmidt, Andreas Schulze, Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger, Hayley Tompkins, Sue Tompkins, Günter Umberg, Corinne Wasmuht und Wolfgang Winter/Bertold Hörbelt

Kuratiert von Jörg van den Berg und Tilo Schulz.

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Wollust
the presence of absence
Kuratiert von Jörg van den Berg und Tilo Schulz

Künstler: Joachim Bandau, Johanna Billing, Karla Black, Sandra Boeschenstein, Heinz Breloh, Famed , Carsten Fock, Pia Fries, Mark Hamilton, Annika von Hausswolff, Louise Lawler, Thomas Locher, Dorit Margreiter, Wilhelm Müller, Steven Parrino, Manfred Pernice, Platino , Julia Schmidt, Andreas Schulze, Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger, Hayley Tompkins, Sue Tompkins, Günter Umberg, Corinne Wasmuht, Winter / Hoerbelt