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Wolfgang Neumanns Bilder spiegeln die reale und die in den Medien dargebotene Welt in ihrer Absurdität wider. Der Künstler vermittelt dabei souverän zwischen Ulk und Alptraum, zwischen modischen und kafkaesken Universen. Mit seiner grellbunten Malerei voller skuriller Details, durchsetzt von abwegigen Brüchen in den Erzählsträngen und einem in den Bildtiteln aufscheinenden Sprachwitz, unterhält er uns auf hohem Niveau gleichermaßen wie auf der Sitcom-Ebene. In der surrealen Überblendung von Raum und Zeit, Fiktion und Realität vermag er zugleich eine Zwischen- oder Parallelwelt zu schaffen, die er mit der Dreistigkeit eines Harlekins oder dem Orakel eines Desillusionisten als die eigene begrüßt und mit dem gesunden Menschenverstand als künstlerische, sprich künstliche Welt verabschiedet.

Neumann konfrontiert den Betrachter immer wieder mit einem Feuerwerk an Reminiszenzen und Déjà-Vu-Erlebnissen. So gewährt das der Ausstellung den Titel gebende Bild Big Chewseum Einblick in einen musealen Raum, der Artefakte nur mehr voller Blasen, Ballons und auf Leinwänden entsorgten, ausgelutschten Kaugummis ausstellt.

Ganz neu ist eine Serie von elektronischen Radierungen, ein Druckverfahren, das der Künstler jüngst entwickelte. Dabei kombiniert er eingescannte Kaltnadelradierungen auf transparenten Rhenalonplatten mit Grauflächen und Fotografien. Die so entstandenen Werke werden sodann als hochauflösende Pigmentdrucke auf Bütten reproduziert.

Im Verlag 'Die Neue Sachlichkeit' erschien dieser Tage Viva Navi Naiv, ein Katalog mit einem Text von Irmgard Sedler. Auf mehr als 100 Seiten dokumentiert dieser Band die Malereien, Radierungen und installativen Arbeiten der letzten beiden Jahre ausführlich.

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Wolfgang Neumann
Big Chewseum