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Wolf Kahlen, in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden, gehört zu den wichtigsten deutschen Videopionieren. Das ZKM widmet ihm ab Juli eine umfassende Retrospektive.

Als Kahlen Mitte der 60er Jahre als junger DAAD-Stipendiat in New York erstmals mit dem damals neuen Medium Video in Berührung kam, war ihm sofort klar, dass dies die Technik für seine Kunst werden sollte. Ein Medium, das nach seiner Auffassung schwer greifbar ist, das subjektiv und auch rahmenlos ist. So in der Projektion „Kyoto - Raw Material On Sublime Beauty”, die überwiegend aus japanischen Straßenszenen besteht und mit ihrer Länge von fast 12 Stunden für den einzelnen Besucher nie fassbar wird.

Die Kamera war und ist für Kahlen ein umherschweifendes Auge, das sucht, aber auch zuweilen den Zufall findet, das dokumentiert und doch etwas völlig anderes hervorbringt als die Kamera eines Dokumentarfilmers. Das Medium hat für ihn vielmehr etwas Intimes, seine Videowerke halten Zwiesprache mit dem einzelnen Betrachter. Die Ausstellungsarchitektur im Projektraum des ZKM enstpricht dem Bedürfnis Kahlens nach Intimität. In einem „Audiovisuellen Reading-Room” bietet sich die Möglichkeit des ruhigen und ungestörten Studierens, ohne, dass einem jemand über die Schulter schauen kann.

Ergänzt wird die Ausstellung durch sechs Videoskulpturen, darunter zwei aus der Sammlung des ZKM Medienmuseum, die für diesen Anlass restauriert wurden und so seit vielen Jahren erstmals wieder zu sehen sind.

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Wolf Kahlen
VideoTapes 1969-2010
Kurator: Christoph Blase