press release only in german

Vom 10. Juni bis zum 13. August zeigen wir Malerei und Objektkunst von Willi Tomes. Der Künstler ist am 07. November 1979 in Rudolstadt, bei Thüringen, geboren. Willi Tomes ist Meisterschüler auf der Universität der Künste Berlin bei Wolfgang Petrick.

Vor allem die in 2004 entstandene Bilderserie „Evolution Twist“ hat uns sehr beeindruckt. Beschränkt auf den grafischen Entwicklungsstammbaum des Menschen wurden die Tiere und Pflanzen in einer offenen Struktur übereinandergelegt, geschichtet und wieder zerstört. In der immer dichter werdenden Struktur erschienen wiederum Menschen, die mit einem Skelett, Organen und Haut versehen, zu identitätslosen, biobuchartigen Abbildern menschlicher Existenz wurden, ihre tierische Identität, auslebend beteiligen sich die Abbilder ihrerseits auf „fortgeschrittener“ Ebene am Werden und Vergehen, indem sie sich gegenseitig attackieren. Die natürlichen langwierigen Veränderungen jedweder Substanz dienen dem grafischen und malerischen Prozess als Vorbild. Gesucht wird der Ansatz des Werdens jenseits des bekannten Wissens. Mit der Verwendung von technischen Skizzen werden in den späteren Bildern Maschinen, Pflanzen und Tiere in die Körper integriert. Die Transformationen der Körper werden durch Verfremdungen zu Illusionen und erweitern so die Möglichkeiten einer offenen Weiterentwicklung.

Um die Idee dieser Struktur im Raum greifbar zu machen, entwickelte sich eine Anzahl von Objekten, die aus vorgefundenen assoziativ belegten Materialien, wie Spielzeug, Bauholz, Stein, Abfall oder chemische und chirurgische Apparate bestehen. Seit 2004 entstanden eine Reihe von Kofferobjekten, die, von Außen durch Unauffälligkeit getarnt, im Innern eine dioramenartige Schlachtskizze aus den geschlagenen Schlachten des Kinderzimmers zeigen. Die scheinbara Nutzlosigkeit des noch nicht fertigen oder bereits abgetakelten Schiffskörpers führt die Deformierung und Hinterfragung der Form und Struktur weiter.

Pressetext

only in german

Willi Tomes
Malerei und Objektkunst