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Eröffnung: Freitag, 04.09.2009, 21.00 Uhr

Die Ausstellung in K21 ist die erste Werkschau Wilhelm Sasnals (geb. 1972) außerhalb seines Heimatlandes Polen, die einen breiten Überblick über die zehn Jahre von seiner Studienzeit bis heute gibt. Sie wird exklusiv in Düsseldorf gezeigt. Sie vereinigt ca. 80 Gemälde und ist um zentrale Themen herum gruppiert, auf die er in seinem Schaffen immer wieder zurückkommt. Dazu gehören Bilder von Familie und Freunden ebenso wie von historischen Personen, das Fortleben der Moderne in der gebauten Umwelt und das Fliegen als ihr Sinnbild, aber auch die Darstellung intimer Befindlichkeiten, die Klischee beladenen Ansichten seines Wohnortes Krakau oder die Allgegenwart der Kirche in Polen.

Sasnals Malerei hat sich im ersten postkommunistischen Jahrzehnt in Krakau entwickelt, als er zu einer Gruppe Gleichgesinnter gehörte, die sich unter dem Namen adnie (Hübsch) gegen die akademische Tradition auflehnte. Es ging diesen Malern um eine im weitesten Sinne realistische Kunst, die sich in bewusst einfacher Manier an populäre Bildsprachen und alltägliche Motive anlehnte. Sasnal hat in der Folge eine große Spannbreite von malerischen Möglichkeiten entwickelt, die von den Methoden illustrativer Gebrauchskunst bis zur beinahe völligen Abstraktion reichen. Er ist ein Künstler ohne umfassendes malerisches Programm, das einen einmal beschriebenen Weg festlegt. Vielmehr ist jedes Bild ein Einzelereignis. Das gilt für die Wahl des Motivs, das meist als gefundenes oder selbst gemachtes Foto präsent ist, genauso wie für den malerischen Stil. Auch wenn er mitunter mehrere Bilder zu einem Thema hintereinander malt, ist sein Interesse nicht auf Vereinheitlichung und Wiedererkennbarkeit gerichtet, sondern auf die Escheinung des jeweiligen konkreten Bildes. Intuition und Spontaneität spielen eine wichtige Rolle. Sasnal übersetzt die spezielle Blickintelligenz seiner Generation, die in der Lage ist, schnell zwischen heterogenen Einzelbildern zu vermitteln, in das Medium der Malerei.