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Falke Pisano 16. - 22. Juni 2008, Eroeffnung 15. Juni, 19 h (Performance 20 h)

Karolin Meunier 28. Juni - 6. Juli 2008, Eroeffnung 27. Juni, 19 h (Performance 20 h)

Lone Haugaard Madsen 12. - 20. Juli 2008, Eroeffnung 11. Juli, 19 h (Performance 20 h)

Für die Ausstellungsreihe When Doing Things and Words hat die Halle für Kunst Lüneburg Falke Pisano (NL), Karolin Meunier (D / NL) und Lone Haugaard Madsen (A / DK) eingeladen, in drei aufeinander folgenden Einzelausstellungen jeweils einen korrespondierenden Raum zu eröffnen, in dem über die Verschränkung von performativen Inszenierungen und Installationen grundlegende Fragen der Übersetzbarkeit und Sichtbarkeit neu verhandelt werden. Ausgehend von sprachtheoretischen Avancen der Kunst des 20. Jahrhunderts stehen dabei folgende Fragen im Vordergrund: Was ereignet sich heute in der Begegnung von Sprache und Objekten? Welche Transformation erfahren die Arbeiten durch die verschiedenen Modi der Exposition, Produktion und Dokumentation? Welche Rolle spielt die Partizipation des Betrachters in der gegenwärtigen künstlerischen Produktion? Dadurch soll eine Aufmerksamkeit für die Situativität künstlerischer Arbeiten geschaffen werden, als sie innerhalb der Ausstellung in unterschiedlichen kommunikativen Formen auftreten und die Künstlerinnen das Ausstellen selbst als eine produktive Praxis ausweisen, in der sie, die Objekte und die Besucher in ein sprechendes, verschiedene Zeitlichkeiten durchlaufendes Verhältnis treten.

Falke Pisano benutzt Sprache und Schrift als Mittel, um die Potentiale von Abstraktion, Skulptur und künstlerischer Praxis zu hinterfragen. Sprechend aktiviert sie abstrakte Objekte zu Gedanken generierenden Prinzipien. Ausgehend von der Idee eines instabilen, wandelbaren und zerbröckelnden Objekts wirft sie Fragen zu den qualitativen Eigenschaften, der Form, Konstruktion und Dialogizität von Objekten auf. In der Halle für Kunst werden u. a. ihre 2007 entstandenen Arbeiten Object and Disintegration (on the form of encounter) und The Complex Object (Affecting Abstraction part 3) zu sehen sein, wobei letztere von der Künstlerin am Eröffnungsabend als ‚performative Lecture’ präsentiert wird.

Die Performances, Videos und Rauminstallationen der Künstlerin Karolin Meunier kreisen um Fragen zur Aktualität von Performativität und zur medialisierten Kommunikationssituation zwischen Betrachter und Künstler. Die Kamera fungiert dabei als Instrument, um das Verhältnis von Öffentlichkeit und Theatralität zu markieren und Denken als sukzessiven Prozess sichtbar zu machen. Die in ihrem Arbeiten entstehenden Elemente werden wie Module behandelt, die je nach Kontext unterschiedlich kombinierbar sind. In der Halle für Kunst stellen die filmischen Inszenierungen einen Bezug zu ihrem spezifischen Aufführungsort und dessen räumlichen Bedingungen her, der sich sowohl innerhalb der Videobilder selbst als auch durch deren Installation zeigt.

In Fotografien, Objekten, Zeichnungen und Performances hinterfragt Lone Haugaard Madsen die grundsätzlichen Bedingungen der künstlerischen Produktion und des Ausstellens, indem sie ihre eigene Position als Künstlerin genau beobachtet, reflektiert und wiederum in den Arbeitsprozess einschleust. Die aus diesem nahe am Material entlang geführten Prozess hervorgehenden Objekte verweisen auf ein selbstreflexives künstlerisches Begehren, dessen Entscheidungen sich nicht allein durch konzeptuelle Überlegungen erklären lassen und damit zugleich einen Zweifel an autoritären Gesten des Wissens und Könnens mitformulieren. Für ihre Ausstellung in der Halle für Kunst wird Lone Haugaard Madsen vor Ort neue Arbeiten realisieren, die den Rahmen für ihre moderierende Performance abstecken.

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When Doing Things and Words
Kuratoren: Eva Birkenstock, Hannes Loichinger

Künstler: Falke Pisano, Karolin Meunier, Lone Haugaard Madsen