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Der Hamburger Bahnhof zeigt die Gemeinschaftsarbeit "The Paradise Institute"

Die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof zeigt die Gemeinschaftsarbeit "The Paradise Institute" von Janet Cardiff und George Burnes Miller, die auf der letzten Biennale von Venedig mit einem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurde. Die kanadischen Künstler arbeiten seit Jahren an einem Raumbegriff, der mit den Mitteln akustischer Wahrnehmung die Illusion unterschiedlicher Realitätsebenen konstruiert.

Bei "The Paradise Institute" handelt es sich zunächst um einen Film, der in einem besonders für seine Aufführung geschaffenen Raum gezeigt wird. Dieser Raum erscheint seinerseits als skulpturales Element in den Ausstellungsräumen. Im Film mischen sich die Dialoge mit Nebengräuschen, so dass der Betrachter zunächst nicht weiß, ob es sich um Wahrnehmungen aus dem Film, dem illusionistischen Raum, oder um Geräusche aus seiner unmittelbaren Umgebung, dem tatsächlichen Raum, handelt. Dieses irritierende Prinzip wird durch die dekonstruierte erzählung im Film verstärkt und letztendlich auch durch den dreidimensionalen Raum, in dem sich der Betrachter befindet. Denn dem Zuschauerraum ist ein zweiter Raum, ein als Modell nachgebildeter Kinoraum, vorgelagert, so dass sich alle Proportionen und Ebenen permanent verschränken und durchmischen.

Neben diesem komplexen Werk wird eine weitere, nicht minder spektakuläre Arbeit gezeigt, die Jane Cardiff ursprünglich im Rahmen eines Millenium-Projektes in Kanada realisiert. Die Arbeit trägt den Titel "Forty-Part Motet": Vierzig Lautsprecher sind zu einem Quadrat mit leerer Mitzte aufgestellt und spielen eine Motette, deren Noten aus dem 17. Jahrhundert überliefert und als Kanon kpnzipiert sind. Ein solch kompliziertes Chorstück wird mit den technischen Möglichkeiten der Gegenwart aufgeführt und so zu einer vielgestaltigen, lautstarken akustischen Skulptur.

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WerkRaum. 9
Janet Cardiff, George Bures Miller