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Eröffnung: 21. September 2007, 19 – 21 Uhr

Leuchtend und bunt schweben die Symbole und Ikonen der modernen Konsumgesellschaft in einem luftigen, schier grenzenlosen Bildraum. Ungeerdet und schwerelos locken sie das Auge des Betrachters in himmlische Höhen. Ein phantastisches Panorama des schönen Scheins öffnet sich, gespickt mit einer Fülle visueller Zeichen aus der flirrenden Welt der modernen Massenmedien, der Werbung und der verkauften Träume...

Im Alter von gerade erst Mitte Dreißig gehört der 1972 in Yi Chun geborene Künstler Wang Mai, obgleich Autodidakt, bereits zu den wichtigsten – und zweifellos interessantesten – Vertretern der zeitgenössischen chinesischen Kunstszene. Seine Arbeiten sind von einer auffallenden inhaltlichen Aktualität und kreisen vor allem um Fragen der Energie- und Wirtschaftspolitik und um die Folgen der weltweiten Ausbeutung von Umwelt und Ressourcen. Dabei geht es Wang Mai auch um die Gefahr eines allzu blinden Glaubens an Technologie und Fortschritt, um falsche materielle Glücksversprechen, um den Einfluß der reichen Industrieunternehmen und Energiekonzerne – und um die Macht ihrer medialen Symbole. Der Tiger als Emblem eines weltweit operierenden Mineralöl-Konzerns wird vom Künstler ebenso explizit zitiert, wie das Muschel-Symbol eines konkurrierenden Unternehmens oder die Markenlogos anderer großer Firmen, die nicht nur China, sondern die ganze Welt mit den Verlockungen der Konsumgesellschaft überschütten. Gemeinsam träumen wir die gleichen Träume, erleben wir die gleichen Enttäuschungen – und das gleiche Scheitern.

Wang Mais vielschichtig angelegte Bildkompositionen entfalten sich formal, aber auch inhaltlich zwischen den Extremen – und stecken voller ironischer Anspielungen. Der Künstler führt uns durch eine überflutende Zeichenwelt voller visueller Reize, die es Schritt für Schritt zu erforschen gilt. So sieht unser Auge nicht mehr nur den bloßen Schein der Dinge, sondern zugleich auch das, was dahinter steht: Die Kräfte, die diesen Kosmos der Illusionen steuern, werden bloßgelegt. Dabei entwickelt Wang Mai eine ganz eigene, beeindruckende Bildästhetik, die sowohl die Sinne, als auch den Verstand des Betrachters gleichermaßen fesselt und herausfordert...

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Wang Mai: NEW PETROL CHINA