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Walter Dahn, der ehemalige, damals jüngste und letzte Meisterschüler von Joseph Beuys, der bereits in den 80er Jahren als Maler und einer der wichtigsten Köpfe der „Mülheimer Freiheit" zu internationaler Anerkennung kam, hat mit seinen aktuellen Arbeiten eine neuartige Bildsprache entwickelt, die gleichsam zeichenstark und subtil ist. Dahn ist ein Rechercheur, ein Sammler von Bildern und Satzsequenzen. Er selektiert diese „Fundstücken“ sorgfältig und legt in seinen Arbeiten eine sensible Spur, die den Betrachter zu einer assoziativen Reise durch eine Bildwelt einlädt, die sich aus zahlreichen Quellen speist. Die in Druck und Mischtechnik angelegten Werke schweifen leichtfüssig über Genregrenzen hinweg und konglomerieren Motive von naturwissenschaftlichen Pflanzenstudien, religiösen Ikonographien verschiedener Kulturen, - ethnologischen Momentaufnahmen und alltagskulturelle Bildwelten auf eine bestechend unprätentiöse Weise.

Der Duktus der einzelnen Drucke variiert von grob punktierter Rasterung oder schemenhaften Silhouetten zu filigranen Liniengefügen und verbindet sich, mit teils handschriftlichen Vermerken, teils mit graphischen Textfiguren oder an Graffiti Sprayart erinnernden Komponenten, wodurch eine völlig eigenständige, die für Dahn’s aktuelles Werk bezeichnende, Bildsprache entsteht. Dabei verfolgt Dahn keine strenge Bildgrammatik und auch ein ausschweifender Gestus liegt dem Künstler fern. Er behandelt die einzelnen Stilelemente völlig gleichwertig, was vielleicht an die Herangehensweise der Popart erinnert und tatsächlich finden sich in Walter Dahns Bildern, mitunter in starker Farbigkeit gesetzte, popkulturelle Bildreferenzen. Aber erst durch das Zusammenwirken verschiedener Ebenen ergibt sich das eigentliche 'Sujet'.

Walter Dahn nähert sich seinen Motiven mit der gewissen Bescheidenheit eines Sammlers, der das Symbolische vermeidend, die gefundenen Bildquellen um ihrer selbst Willen aufführt. Der Künstler Dahn versteht sich als Sucher von Zeichen und Spuren unseres Lebens zwischen Kultur und Natur.

Walter Dahn lebt und arbeitet heute in Köln mit einer Professur in Braunschweig

HINWEIS: 2005 ist ein wunderbarer, kleiner Katalog erschienen, der ausschnittartig neueste Werke von Walter Dahn zeigt, begleitet von einem Text von Catrin Lorch.

Pressetext

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Walter Dahn "coming around again"
Neue Arbeiten