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Die Ausstellung „Von Picasso bis Warhol. Bildhauerschmuck der Avantgarde“ bietet die einmalige Möglichkeit, das kleinste Skulpturenformat der großen Bildhauer des 20. Jahrhunderts zu entdecken: das Schmuckobjekt. Mit über 180 Schmuckobjekten von 55 Künstlerinnen und Künstlern entfaltet die Ausstellung ein spezifisches Panorama der Plastik von der klassischen Moderne bis heute.

Die Ausstellung findet im Lehmbruck Museum mit akzentuierten Veränderungen - nach ihrer Erstpräsentation im Museum für Angewandte Kunst in Köln - im Kontext der Sammlung des Zentrums Internationaler Skulptur statt: Erstmals widmet sich ein Museum moderner Kunst dem Genre des Bildhauerschmucks des vergangenen Jahrhunderts. Gezeigt werden mehr als 50 Werke, darunter 29 Skulpturen aus der Sammlung.

Die Sammlerin Diana Küppers hat in drei Jahrzehnten eine stringente und hochkarätige Sammlung internationalen Bildhauerschmucks zusammengetragen. Durch ihre berufliche Erfahrung im Kunsthandel konnte die Sammlerin über Jahre diese spezielle Sammlung aufbauen, den Kontakt zu internationalen Künstlern der Moderne pflegen und sie für neue Editionen gewinnen. Die Sammlung mit Arbeiten von Pablo Picasso, Max Ernst, Georges Braque, Lucio Fontana, Arman und Niki de Saint Phalle u.a. bietet die breite Basis der Ausstellung. Sie wird durch Schmuckskulpturen von über 30 Leihgebern u.a. aus Brüssel und Paris, London und New York und zuvor nicht gezeigter Künstler wie Günther Uecker, Hans Uhlmann und Pit Kroke, Max Bill, Erwin Heerich und André Volten ergänzt sowie mit größer dimensionierten Werken der Museumssammlung – in fünf Räumen der Glashalle als „Museum im Museum“ - dialogisch präsentiert.

Im Heerich-Raum des Museums sind in maßgefertigten Vitrinen herausragende Schmuckstücke internationaler Klassiker der Moderne zu sehen: Gezeigt werden hier etwa Arbeiten von Pablo Picasso (1881-1973) mit selbstgefertigten Schmuckstücken für Francoise Gilot, einer Muse des Bildhauers. Ab 1946 experimentierte Picasso mit Materialien wie Ton und Biskuit, ab 1956 entstanden die in der Ausstellung gemeinsam präsentierten Medaillons in Gold nach Zeichnungen des Künstlers durch die Goldschmiede François-Victor und Pierre Hugo in der Provence.

Zur selben Zeit beginnt der Künstler Max Ernst ebenfalls in Gold zu arbeiten, etwa in der Serie goldender Masken, die als Anhänger getragen werden können. Eines der prominentesten Stücke der Ausstellung ist das Objekt „Tête a cornes“ (1959-60), ein 19 cm hoher, in Gold getriebener Anhänger eines Stiers mit Hörnern, dessen 1. Exemplar einer Auflage von acht Stücken in der Sammlung im Kontext anderer Werke des Künstlers ausgestellt wird.

In den anschließenden Galerieräumen der Großen Glashalle des Lehmbruck Museums stehen erneut Schmuckobjekte im direkten Bezug zur Museumssammlung, hierunter auch zahlreiche deutschsprachiger, u.a. konkreter Künstler, deren Schmuckobjekte zuvor nie zusammenhängend ausgestellt wurden. Anhand der kleinformatigen Werke von Günter Uecker, Max Bill, Erwin Heerich, André Volten oder Michael Schoenholtz lassen sich noch einmal die unmittelbaren Bezüge zu bekannten Werken der Museumssammlung im kleineren Format herstellen. Bei der Gegenüberstellung lässt sich fast spielerisch die Einordnung der Schmuckobjekte in das Oeuvre der Bildhauer vollziehen. Die Arbeiten sind, dies gilt für alle gezeigten Stücke, sowohl eigenständige Werke als auch wiedererkennbarer Teil des künstlerischen Gesamtwerkes. Schmuckskulpturen und –objekte aus dem Umkreis des Surrealismus und der amerikanischen Pop Art bilden weitere Schwerpunkte. Im nördlichsten Raum der Oberen Galerie – im Kontext des Nouveau Realisme – werden zahlreiche Miniskulpturen von Niki de Saint Phalle gemeinsam gezeigt, von denen einige exklusiv in Zusammenarbeit mit Diana Küppers 1989- 1991 entstanden sind. Die Schmuckobjekte der Künstlerin spiegeln Symbole des Lebens und die Kraft des Daseins wider und finden sich häufig in Abwandlungen bei anderen Werken der Künstlerin. Mit Blick auf das Modell der Skulptur „Livesaver“, der letzten gemeinsamen Arbeit von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, mittlerweile zum Duisburger Wahrzeichen geworden, endet der Rundgang durch die Ausstellung.

So unterscheiden sich die gezeigten Schmuckobjekte und kleinstformatige Skulpturen als Bildhauerarbeiten grundsätzlich vom Schmuckdesign. Als zumeist tragbare Skulpturen sind sie nicht selten den Partnerinnen der Künstler gewidmet und verbinden deshalb allgemeine plastische Prinzipien mit persönlichen Botschaften. Somit entsteht eine subtile Verbindung zwischen Künstler, Schmuckobjekt und Adressat. Für den Künstler stellt die Arbeit eine besondere Herausforderung dar, da die Konzentration einer jeden Plastik bis in das kleinste Detail fokussiert werden muss und reduziert ist auf wesentliche bildhauerische Ideen. Diese Fokussierung erlaubt, wie die verschiedenen Schmuckstücke zeigen, totale Abstraktion, aber auch feinste Detailarbeit, um die bildnerische Idee lebendig darzustellen.

Künstler: Horst Antes, Karel Appel, Arman, Hans (Jean) Arp, Max Bill, Louise Bourgeois, Georges Braque, Pol Bury, Alexander Calder, César, John Chamberlain, Eduardo Chillida, Jean Cocteau, Salvador Dali, Sonia Delaunay, André Derain, Marcel Duchamp (1887–1968) Max Ernst, Lucio Fontana, Ruth Francken, Pablo Gargallo, Gotthard Graubner, Erwin Heerich, Robert Indiana, Anish Kapoor, Yves Klein, Pit Kroke, Claude Lalanne, Roy Lichtenstein, Heinz Mack, Fausto Melotti, Lowell Nesbitt, Gastone Novelli, Meret Oppenheim, Nam June Paik, Lucio Del Pezzo, Pablo Picasso, Arnaldo Pomodoro, Giò Pomodoro, Robert Rauschenberg, Man Ray, Niki De Saint Phalle, Michael Schoenholtz, Jesús Rafael Soto, Frank Stella, Rolf Szymanski, Takis, Dorothea Tanning, Günther Uecker, Hans Uhlmann, Manolo Valdés, Bermar Venet, André Volten, Andy Warhol

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Von Picasso bis Warhol
Bildhauerschmuck der Avantgarde
Kuratoren: Diana Küppers, Christoph Brockhaus, Rhea Rebecca Schmitz

Küntsler: Horst Antes, Karel Appel, Arman , Hans Arp, Max Bill, Louise Bourgeois, Georges Braque, Pol Bury, Alexander Calder, César , John Chamberlain, Eduardo Chillida, Jean Cocteau, Salvador Dalí, Sonia Delaunay, André Derain, Marcel Duchamp, Max Ernst, Lucio Fontana, Ruth Francken, Pablo Gargallo, Gotthard Graubner, Erwin Heerich, Robert Indiana, Anish Kapoor, Yves Klein, Pit Kroke, Claude Lalanne (Les Lalanne), Roy Lichtenstein, Heinz Mack, Fausto Melotti, Lowell Nesbitt, Gastone Novelli, Meret Oppenheim, Nam June Paik, Lucio del Pezzo, Pablo Picasso, Arnaldo Pomodoro, Gio Pomodoro, Robert Rauschenberg, Man Ray, Niki de Saint Phalle, Michael Schoenholtz, Jesús Rafael Soto, Frank Stella, Rolf Szymanski, Takis , Dorothea Tanning, Günther Uecker, Hans Uhlmann, Manolo Valdes, Bernar Venet, André Volten, Andy Warhol