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VIKTORS SVIKIS Realitätsprinzip 23. März bis 5. Mai 2012 Vernissage: Donnerstag, 22. März 2012 ab 19 Uhr WO: Galerie Michaela Stock

VIKTORS SVIKIS Run now 18. April bis 28. April 2012 Katalogpräsentation: Dienstag, 17. April von 18 bis 21 Uhr WO: NEXT DOOR Galerie michaela stock

(…) Viktors Svikis‘ Malerei eröffnet sur-real verschobene Welten; dabei zeigen sie kein Über-Reales an, sondern verschiedene Realitäten in der angeblich kohärenten Einheit der Welt. Die kleinen zweidimensional angelegten Quadrate oder Kreise auf der Leinwand können einerseits als Kommentar zum Bildgeschehen gelesen werden. Andererseits - wir haben den angeleinten Hund gesehen, den Hai, das Strichmännchen und es gibt noch viele mehr zu entdecken – kann man im Zeitalter von Computer und Smartphone nicht umhin, sie als Öffnungen zu einer erweiterten Realität zu lesen: Als Apps, die bei Aktivierung in eine neue virtuelle Welt und Funktion entführen. Die Möglichkeit virtuelle Räume zu betreten, verschachtelt in unserer Wahrnehmung verschiedene Realitätsgrade. Surrealen Prinzipien, welche ursprünglich gespeist aus dem Un- oder Unterbewussten ihre Neuheit und verstörende Ästhetik bezogen, sind durch Technik zur normalen Weltwahrnehmung geworden. (…) Eine kritische Überlegung zu diesem Phänomen müsste sich damit auseinandersetzten, wie sich Wahrnehmung dadurch insgesamt verändert: Was wird als Realität gesehen, welches Gewicht haben die verschiedenen „natürlichen“ und virtuellen Räume? Ist klare Unterscheidung noch möglich oder wird die Welt langsam zum Bild, zum Bildschirm, auf dem Informationen beliebig aufgerufen werden können und wo absolute Mobilität und Transparenz herrschen? (…) Während Viktors Svikis an seinen Großformaten über mehrere Monate arbeiten kann, entstehen seine kleinformatigen Zeichnungen eher als spontane Reaktionen auf Gefühltes oder Gesehenes. Zumeist frei auf dem Blattgrund schwebend werden die Figuren und Situationen zu Ausdrucksträgern starker Emotion. Die Frage, was diese Menschen beschäftigt, wird dem Betrachter allerdings nicht narrativ erschlossen; wir finden hier keine szenischen Entwicklungen, sondern gebannte Augenblicke menschlicher Existenz…. Bei Viktors Svikis Malerei allerdings werden die spezifischen Medien - ob Leinwand oder Papier, Kohle, Graphit oder Öl – (bewusst?) eingesetzt, um verschiedene Realitätsgrade und Handlungsebenen, bzw. Narrationsstränge miteinander zu verbinden und gleichzeitig voneinander abzusetzen. Das bachtinische Prinzip einer Polyphonie, einer Mehrstimmigkeit im Roman, ist hier malerisch und zeichnerisch souverän in dramatisierter Bildsprache zu sehen.(…) Mag. Angela Akbari, Textauszug aus dem Ausstellungskatalog von Viktors Svikis „Run now“, 2011, Galerie Michaela Stock

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