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„The Ugly One“ ist eine Geschichte über Liebe, Erinnern und Vergessen – und über Beirut, eine Stadt, die von Jahrzehnten des Bürgerkrieges, Gewalt und Zerstörung gezeichnet ist. Der Film des französischen Künstlers Eric Baudelaire, für den der japanische Filmemacher Masao Adachi das Drehbuch geschrieben hat, erzählt von Lili und Michel, die bei dem Versuch, sich ihrer Vergangenheit wie Gegenwart als Widerstandskämpfer zu stellen, nach Sinn, Zweck und Folgen militanter Aktionen fragen. Ihre Gedanken und Gespräche kreisen um einen geplanten oder bereits durchgeführten Anschlag und um das Schicksal eines jungen Mädchens, das zur Projektionsfläche für Lilis Schuldgefühle wird. Baudelaire verwebt die Szenen mit Aufnahmen des noch immer von Bombeneinschlägen und Einschusslöchern geprägten Stadtbildes von Beirut. Adachi, der als Mitglied der Japanischen Roten Armee selbst Teil der linksextremen Bewegung im Libanon war, kommentiert die Bilder aus dem Off. Dabei vermischt er persönliche Erfahrungen und die Handlung des Films. Bruchstückhaft – wie Erinnerungen sind – fügen sich Bilder, Dialoge und Adachis Kommentare zu einer eindrücklichen politischen Erzählung, die die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion und zwischen dem, was passiert ist oder noch passieren wird, verwischt.

Kuratorin: Miriam Lowack