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In Veronika Holcová's Werk waren bisher Malerei und Zeichnung zwei Medien, die nicht miteinander korrespondierten. Obwohl gleich in der Technik, in Malerei und Zeichnung verwendet sie Ölfarbe, sind sie völlig anders in der Erscheinung. Auf den Bildern entstehen Landschaften, in denen sich reale oder mythische Figuren bewegen - ein Einhorn erscheint oder wir sehen eine junge Frau die Landschaft durcheilen oder die Landschaft wird zu einem kosmischen Ort, an dem geometrische Körper von Kristallen und Sternen das Universum auf die Erde bringen. Die Landschaften sind den Gewalten der Natur ausgesetzt, Blitz und Sturm können sie in dramatisches Licht tauchen und in Bewegung bringen oder sie spiegeln sich meditativ in einer glatten bis zum Horizont reichenden Fläche. In den Bildern werden seelische Vorgänge mit Kräften der Natur parallesisiert, das Unbewusste mit dem Universum gleichgesetzt, Natur und Universum zum objektiven Spiegel der Seele.

In den Zeichnungen bleibt die Zeichnerin ganz bei sich, ihre Gedanken, Träume und Gefühle bringt sie in klaren Linien und Flächen zu Papier. Auch wenn aus Linien und Flächen manchmal Elemente der Natur entstehen, sie sich zu Pflanzen, Ranken, Früchten oder Tieren formen, liegt der Fokus der Zeichnung auf dem subjektiven Erleben, das sich das Objektive Untertan macht.

Seit einiger Zeit entsteht einen neue Serie von Bildern, die Malerei und Zeichnung verbindet. Die Bilder sind auf Leinwand gemalt, und haben zumeist die Größe einer Zeichnung, nur vereinzelt sind sie größer. Veronika Holcovà betitelt die Serie “Porträts”, es sind Gesichter, die sie mit wenigen leichten Pinselstrichen skizziert und ihnen spezifische Details verleiht, Details, die sie manchmal photorealistisch genau ausführt - ein Auge, der Mund, Auge-Mund-Nase-Kinn - die Personen können auch eine Maske oder eine Sonnenbrille tragen, um den Gesicht den besonderen Charakter zu verleihen. Jedes Gesicht ist anders und jeder Betrachter deutet es anders, dabei lässt er sich bewusst und unbewusst von den besonderen Merkmalen leiten. Hat die Natur für Veronika Holcová eine unveränderliche Objektivität, in die sie nicht eingreifen kann, und die Zeichnung den rein subjektiven Ausdruck, findet sie im Porträt beides zugleich, das Gesicht einer objektiven Person, das sie, es betrachtend und wiedergebend, subjekiv deutet. Sie hat Format und Technik dieser Doppelfunktion angepasst.

Veronika Holcová wurde 1973 in Prag geboren, sie lebt und arbeitet in Prag. Zuletzt, September – November 2014, wurden Ihre Arbeiten in der asiatischen Sammlung des Nationalmuseums Prag, Kinsky Palace ausgestellt, im Sommer 2015 eröffnet die Ausstellung in der City Galerie Prag, Colloredo-Mansfeld Palace: Veronika Holcová, Klara Kristalova und Sandra Vasqueze de la Horra, Ende 2015 folgt eine Einzelaustellung im Laznia Centre of Contemporary Art, Danzig