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Ab September werden in der Ausstellung "Utopien des Alltags" neue Auftragsarbeiten zeitgenössischer Künstler und Designer zu sehen sein

"Utopien des Alltags" ist die von Katia Baudin, stellvertretende Direktorin des Museum Ludwig Köln, für "Königstraum und Massenware" kuratierte Abteilung aktueller Positionen. Katia Baudin lud zehn international renommierte Künstler und Designer ein, für diese von ihr konzipierte Ausstellung neue Projekte zu entwickeln, in denen sie mit dem Material Porzellan experimentieren sollten: Wim Delvoye, Sylvie Fleury, Joep van Lieshout, Tobias Rehberger Franck Bragigand, Manfred Pernice, 5.5. Designers, matali crasset und Wieki Somers. Bis zum 28. September werden die letzten Auftragsarbeiten integriert in eine Auswahl von etwa 40 weiteren Porzellanobjekten. Diese sind vorwiegend seit den 90er Jahren entstanden, meist im Rahmen von Residenzprogrammen oder in enger Zusammenarbeit mit Porzellanunternehmen und vermitteln einen Überblick über das aktuelle Schaffen von Künstlern und Designern in Porzellan.

Ausstellungskonzept Eigentlich schließen sich Utopie und Alltag aus: Utopien richten sich auf eine mögliche neue Zukunft an den Grenzen des Denkbaren. Der Alltag ist jedoch bestimmt durch sich wiederholende, "gewöhnliche" Strukturen. Die Zusammenführung dieser Pole regt zur Auseinandersetzung mit Grenzüberschreitungen des Möglichen und des Unmöglichen, des Gewöhnlichen und Ungewöhnlichen an. "Utopien des Alltags" thematisiert damit auch die zwei Extreme Luxusobjekt und Standardprodukt, zwischen denen sich die Geschichte der Porzellanproduktion und -nutzung bewegt. Das Thema ist inspiriert durch das aktuelle Crossover-Phänomen von Design und Kunst und gegensätzliche, die heutige Gesellschaft bestimmende Bezüge wie Funktionalismus und Dysfunktionalismus, Form und Funktion, Tradition und Innovation, Lokales und Globales, öffentlicher und privater Raum, Handwerk und Standardproduktion, Individuum und Kollektiv, aber auch durch die Utopien der Moderne und deren heutige Relevanz.

1) Die zehn neuen Projekte Zehn Künstler und Designer wurden von Katia Baudin eigens für diesen Anlass eingeladen, ein experimentelles, neues Objekt, eine Objektgruppe oder eine Installation zu entwerfen, die von den besonderen Eigenschaften des Porzellans und der Unternehmenskultur der beiden Produktionspartner ausgeht. Bei diesen Produktionspartnern handelt es sich um sehr gegensätzliche Unternehmen, die (wenngleich nicht ausschließlich) auf Tischkultur spezialisiert sind: Die Porzellan Manufaktur Nymphenburg fertigt Luxusgüter und traditionelles, handgefertigtes Porzellan, die KAHLA/ Thüringen Porzellan GmbH industriell produziertes Porzellan für den Massenmarkt. Beide pflegen eine ortsbezogene Produktion und eine starke Designkultur. Jeder Designer und Künstler wurde mit dem am besten zu ihm passenden Unternehmen zusammengebracht. Ein Entwurf (Doshi Levien für KAHLA) war offenbar zu utopisch und konnte aus technischen Gründen leider nicht umgesetzt werden.

Vier Künstler arbeiteten mit der Porzellan Manufaktur Nymphenburg zusammen: Wim Delvoye (Belgien), Sylvie Fleury (Schweiz), Joep Van Lieshout (Niederlande) und Tobias Rehberger (Deutschland)*

Zwei Künstler und vier Designer arbeiteten mit der KAHLA/ Thüringen Porzellan GmbH: Franck Bragigand (Frankreich/Niederlande), Manfred Pernice (Deutschland), 5.5. Designers (Frankreich), matali crasset (Frankreich), Doshi Levien (England), Wieki Somers (Niederlande)

* Diese Projekte werden ab September in die Ausstellung integriert

2) Die Überblicksausstellung Die insgesamt rund 40 Leihgaben der Ausstellung, wichtige Porzellanobjekte von 32 Künstlern und Designern, stammen aus bedeutenden Sammlungen wie z. B. dem Musée national Adrien Dubouché in Limoges, sowie zahlreichen Privatsammlungen. Sie entstanden auf Initiative der Künstler, im Rahmen von Residenzprogrammen (CRAFT, Limoges; EKWC in 's-Hertogenbosch; Fondation Bernardaud, Limoges, etc.) oder in enger Zusammenarbeit mit Porzellanunternehmen (Manufacture nationale de Sèvres, Rosenthal, Royal Tichelaar Makkum, etc.).

Designer in der Ausstellung: 5.5. Designers, Aldo Bakker, Barnaby Barford, Marek Cecula, matali crasset, Front Design, Jewgeni Goranko, Hella Jongerius, Chris Kabel, Joris Laarman, Malin Lundmark, Ingo Maurer, Vika Mitrichenka, Khashayar Naimanan, Milos Nemec, Radi Designers, Frederik Roijé, Wieki Somers, Maxim Velkovsky, Marcel Wanders, Clemens Weisshaar/ Reed Kram

Künstler in der Ausstellung: Pierre Ardouvin, Arman, Atelier Van Lieshout, Franck Bragigand, Wim Delvoye, Christelle Familiari, Philippe Favier, Sylvie Fleury, Joseph Kosuth, Yayoi Kusama, Roy Lichtenstein, Mathieu Mercier, Nathalie du Pasquier, Manfred Pernice, Tobias Rehberger, Olivier Sévère, Cindy Sherman, Pae White

Kuratorin der Ausstellung: Katia Baudin ist stellvertretende Direktorin im Museum Ludwig, Köln. Von 2004-2007 leitete sie die Hochschule für Kunst und Design in Straßburg (Ecole supérieure des arts décoratifs), 1997-2004 war sie Direktorin der Sammlung für zeitgenössischen Kunst und Design (Fonds régional d'art contemporain Nord-Pas de Calais) in Dünkirchen. Ihr Spezialgebiet liegt in Untersuchungen zu Grenzüberschreitungen zwischen Kunst und Design.

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Utopien des Alltags
Künstler und Designer experimentieren mit Porzellan
Eine Ausstellung im Rahmen von "Königstraum und Massenware. 300
Jahre europäisches Porzellan" im Porzellanikon in Selb und Hohenberg a.d. Eger
Kurator: Katia Baudin

Künstler: Pierre Ardouvin, Arman , Atelier van Lieshout, Franck Bragigand, Wim Delvoye, Christelle Familiari, Philippe Favier, Sylvie Fleury, Joseph Kosuth, Yayoi Kusama, Roy Lichtenstein, Mathieu Mercier, Nathalie du Pasquier, Manfred Pernice, Tobias Rehberger, Olivier Severe, Cindy Sherman, Pae White