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press release only in german

Eröffnung: Freitag, den 10. März 2006, 19 Uhr

Die Bildhauerin Uta Eckerlin (1970 in Wernigerode geboren) ist Absolventin bei Professor David Evison an der Universität der Künste, Berlin.

Ihre Plastiken zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur, ihrer Verletzbarkeit und Endlichkeit. Der Betrachter begegnet fragmentarisierten Körpern, Köpfen, Torsi und an Gliedmaßen erinnernden Stümpfen, allein und in Gruppen auf dem Boden im Raum plaziert. Je mehr man bestrebt ist, die Stücke zu einem Ganzen zusammen zu setzten, desto eher entziehen sie sich einer Einheit und sind doch Teile eines Ganzen. Es sind in Ton aufgebaute Hohlformen, gebrannt und mit Oxyden behandelt. Äußerlich wirken die Figuren hermetisch und massiv, bei genauer Betrachtung lassen sich jedoch Risse und Öffnungen erkennen, die die Schwere und Robustheit der Form zur Illusion werden lassen. Aus der Nähe betrachtet sind sie dünnwandig, wächsern und verletzbar.

„Die Empfindungen bei der Betrachtung sind zwiespältig. Jede einzelne Figur erschüttert mit unglaublicher Vehemenz. Es sind die Verletzungen, das Körperteilsplitting. Unfaßbarkeit des Individuums und Destruktion der Lust wirken wie eine aggressive Waffe. Muß man mitkämpfen? Wogegen? Wofür? Fast schon wird es unangenehm. Auf der anderen Seite vermitteln diese Figuren in ihrer Gesichts- und Geschlechtslosigkeit gleichsam einen meditativen Gedanken der Ruhe. Ruhe, abseits vom Lärm der Geschichte, vom Lärm der Kunst. Und sind sie nicht im Warten seltsam erstarrt und in Gedanken versunken und dabei doch ewig Schlafende?“ (Kristina Girke)

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Uta Eckerlin
corpus delicti
Ort: NBK-Studio Berlin