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ULU BRAUN: Rhababer Boy, Video still, 15 Minuten, 35mm & HD, 2007

Premiere: Rhabarber Boy von Ulu Braun, 18.30 Uhr, Kino Babylon Mitte Eröffnung: ULU BRAUN, 19.30 Uhr, Galerie koal

Fürchtet Eure Träume.

In seiner ersten Berliner Einzelausstellung zeigt der Künstler Ulu Braun Schönheit und Schrecken künstlicher Paradiese. Er präsentiert einen Kurzfilm im Kino „Babylon“ und Videos und Collagen in der Galerie koal. In dieser phantastischen Welt verschwimmen die Grenzen zwischen Vorgefertigtem und Erfundenem, mischen sich Sehnsucht und Albtraum. Ulu Braun (Jahrgang 1976) hat Malerei und Film in Wien und Potsdam studiert. Seitdem entwirft er eine Bildwelt zwischen Hollywood und Prado, verfertigt Stillleben aus bewegten Bildern und Filmsequenzen aus den Szenerien der Tafelmalerei.

Das Videogemälde „Südwest“ vereint Idyllen der europäischen Tradition und katalogisierte Versprechen der Tourismusindustrie zu einem Panorama, in dem noch das tausendmal Gesehene poetisch wirkt, wieder geheimnisvoll scheint. In der 360-Grad-Fahrt durch die beängstigende freundliche Landschaft ist das Schöne nicht allein des Schrecklichen Anfang, auch der Grusel gebiert das Reizende. Die Collagen die synchron zu seinen Videoarbeiten entstehen dienen Braun einerseits als Inspirationsquelle, anderseits löst er einzelne Sequenzen aus dem Video heraus und erweitert sie zu neuen Bilderwelten.

In seinem neuesten Film „Rhabarber Boy“, der nach den technischen Standards eines Blockbusters produziert wurde, erzählt Braun eine Geschichte kindlicher Sehnsucht. Ein Junge, allein in einem Rhabarber-Urwald, hütet in seiner Behausung eine alte Comiccollage. Er versucht die bunten Bilder zu verstehen, kann aber das Rätsel nicht lösen, bis die Figuren aus dem Rahmen treten und eines Tages lebendig werden. Die Freude des unschuldigen Jungen, nicht länger allein zu sein, weicht bald Entsetzen. Im Reich des Traums, im zweiten Leben, wird das Kind zum Mörder.

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Ulu Braun
Rhababer Boy