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Nachdem der Kunstverein in der an das Haus Salve Hospes angrenzenden Studiogalerie im Jahr 2002 KünstlerInnen aus dem Umfeld der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig vorstellte, werden 2003 Studierende der Hochschule für Bildende Künste Hamburg zu ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung eingeladen.

Ulla von Brandenburg ist 1974 in Karlsruhe geboren und studierte dort von 1995 bis 1998 an der Hochschule für Gestaltung Szenographie und Medienkunst und seit 1998 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Sie arbeitet in den Medien Zeichnung, Video, Film, Rauminstallation und Performance.

In ihrer Ausstellung Den Gelben in die Ecke, Doublette in der Mitte in der Studiogalerie realisierte Ulla von Brandenburg eine Wandzeichnung und zeigte ihr Video Ein Zaubertrickfilm, 2001.

Ausgangspunkt ihrer Wandzeichnung ist eine Fotografie des englischen Fotografen Henry Peach Robinson (1830 bis 1901), die Ulla von Brandenburg durch einen Prozeß von Vergrößerung und Abstraktion verfremdete und in ein raumgreifendes Gegenüber für den Betrachter verwandelte. Die Motive aus historischen Vorlagen fungieren dabei durch die Übertragung in einen aktuellen Zeitbezug wie ein Filter, den die Künstlerin zwischen Darstellung und Betrachter schaltet. Dieser wird Zeuge einer bizarren Szene, deren Protagonisten in ihrer Zugehörigkeit untereinander nicht eindeutig zu entschlüsseln sind und eine Vielzahl von Assoziationen und Erzählsträngen wach rufen. Beinahe bühnenhaft erschienen die architektonischen Gegebenheiten der Studiogalerie, die die Wandmalerei in einen neuen Kontext setzten und in die Dreidimensionalität erweiterten.

In einem Zelt, das wiederum Erinnerungen an eine Bühnensituation wachruft, zeigte Ulla von Brandenburg ihre Arbeit Ein Zaubertrickfilm. In diesem Film führen KünstlerInnen vor der Kamera Zauberkunststücke vor. Die unbewegte Kameraeinstellung begrenzt den Raum auf einen Ausschnitt, welchen die Akteure nacheinander wie bei einer Aufführung betreten. Die Verwendung von schwarz-weiß Super-8-Film, der anschließend in das Videoformat übertragen wurde, provoziert hier, ähnlich wie die Wahl historischer Motive bei den Wandzeichnungen, eine zeitliche Verschiebung. Pressetext

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Ulla von Brandenburg - Den Gelben in die Ecke, Doublette in der Mitte