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Eröffnung: Freitag, den 31. August, ab 19 Uhr (mit Sommerfest)

Parallel zur Präsentation von Mark Wallinger hat der britische Künstler Tris Vonna-Michell (geb. 1982) auf Einladung von Ursula Schöndeling eine Ausstellung für den Cuboid entwickelt.

Vonna-Michell erzählt Geschichten. Rasend schnell und eindringlich schlägt er seinem Publikum Fakten und Fiktionen um die Ohren, zieht es in seinen Bann, überrascht mit feinen Tonfallwechseln und Wendungen, stolpert durch die Geschichte und verweist gestikulierend auf Objekte und Bilder, die er als Beweise und Zeugen um sich geschart hat – sich selbst immer einen Schritt voraus und auf die nächste Richtungsänderung gefasst.

Tris Vonna-Michell erzählt Geschichte, die eigene, die seiner Familie und Freunde, die von Fremden und die eines Landes. Er setzt so die Tradition der mündlichen Überlieferung fort und verhandelt in neuer Form Erinnerung und die Möglichkeit von Geschichtsschreibung. Dabei bewegt er sich in der Grauzone zwischen Fakt und Fiktion. Aus dem Spiel mit der Fragwürdigkeit bestimmter Erzählelemente, der Vermischung von privater und politischer Geschichte und verschiedenen „dokumentarischen“ Medien collagiert er einen hybriden Geschichtsraum, der als Erzählung keine lineare Struktur und Eindeutigkeit mehr kennt. Das Nebeneinander verschiedener Texte, Filmbilder und Tonspuren fasst den Ausstellungsraum als Heterotopie. Puzzlers, der Titel seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland, verweist auf ein Computerprogramm zur automatischen Rekonstruktion zerstörter Dokumente, mit dem es möglich sein soll, 16.000 Säcke zerissenener Stasiakten wiederherzustellen.

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Tris Vonna-Michell
Puzzlers
kuratiert von Ursula Schöndeling
Ort: Cuboid