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Eröffnung: 05.03.2008, 19:00 Uhr

Im Herbst 2003 öffnete das von den britischen Architekten Peter Cook und Colin Fournier designte Kunsthaus Graz seine Pforten und avancierte seitdem zum Mekka für internationale Kunst- und Kulturliebhaber. Die markante und nun weltweit gefeierte Architektur des Grazer „Friendly Alien” stellt aufgrund ihrer amorphen Form und dem Fehlen gerader Wandflächen eine große Herausforderung für Kuratorinnen und Kuratoren dar. Genau dies markiert den Ausgangspunkt der aktuellen Ausstellung.

Die strukturelle und auch symbolische Endlosigkeit der Architektur des Kunsthaus Graz – daher auch der Untertitel „Sammlung als Aleph“ – wird in der Ausstellung mit dem Versuch kombiniert, die herausragende Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary sowohl auf einer zeitlichen als auch auf einer räumlichen Ebene zu navigieren. Die Arbeit der Stiftung ist größtenteils international orientiert, in Wien jedoch hat sie sich als Veranstalterin hoch respektierter thematischer Ausstellungen in ihren Räumlichkeiten im historischen Stadtzentrum eine eigene Nische geschaffen. Die Ausstellung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Sammlung als Aleph konzentriert sich auf Installationen und die skulpturalen Stärken der einzigartigen Werke der Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary.

Francesca von Habsburg, die die Aktivitäten der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary-Stiftung seit 2002 auf die Unterstützung unkonventioneller, sich traditionellen Klassifikationen entziehender Projekte konzentriert, ist zum Fixpunkt der internationalen Kunstszene geworden. Aleph, eines der enigmatischsten Symbole, die der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges schuf, – es steht für den kosmischen Punkt, der alle Zeiten und Orte im Universum beinhaltet, ein legendäres Observatorium, das die Grenzenlosigkeit des Universums formt – bildet das Narrativ für die Ausstellung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Sammlung als Aleph. Die Ausstellung erforscht die Verbindungen zwischen Universum, Utopie/Realität und Fiktion, demonstriert aber auch eine Methode Kunst zu sammeln, zu präsentieren und zu „interpretieren“. Dementsprechend wird ein spezielles Verständnis des Sammelns von Kunst als Aktivität, innerhalb dessen Kombinationen von Arrangements neue Bedeutungen und Beziehungen zwischen den einzelnen Kunstwerken schaffen, betont.

Wie in einem Buch ist das Narrativ dieser Ausstellung in drei Kapitel unterteilt, die ihrerseits wieder in multiple Neuanordnungen gegliedert sind, was der Sammlung erlaubt, während der neunmonatigen Ausstellungsdauer zu rotieren, sich selbst einzustellen, neue Dialoge und auch Spannungen zwischen den Werken vorzubringen und so alle paar Wochen eine neue Dynamik der Installation zu vollenden Gefördert durch das Engagement der Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary für zeitgenössische Architektur haben Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J Fuchs (nextENTERprise, Wien) eine reflektierende innere Hülle designt, die durch ihre Verortung der Endlosigkeit des Ausstellungsraums des Kunsthaus Graz als inverser Horizont traditionelle Ausstellungsarchitektur weit übersteigt. Sie eskortiert die Besucherinnen und Besucher in ihre eigenen Erinnerungs- und Fantasiereiche und führt sie so ins Allerheiligste des Aleph, dem Anfang und Ende von allem, wo alles unendlich ist.

KuratorInnen: Adam Budak (Kunsthaus Graz) Daniela Zyman (Thyssen-Bornemisza Art Contemporary)

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Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Sammlung als Aleph
KuratorInnen: Adam Budak, Daniela Zyman

mit Arbeiten von Haluk Akakce, Darren Almond, Kutlug Ataman, Fiona Banner, Monica Bonvicini, Janet Cardiff, Tiago Carneiro da Cunha, Los Carpinteros , Olafur Eliasson, Michael Elmgreen & Ingar Dragset, Tracey Emin, Iran do Espirito Santo, Isa Genzken, Douglas Gordon, Cao Guimaraes, Florian Hecker, Carsten Höller, Jim Lambie, Jon Laxdal, Sarah Lucas, Paul McCarthy, Ernesto Neto, Rivane Neuenschwander, Jason Rhoades, Matthew Ritchie, Hans Schabus, Thomas Struth, Do-Ho Suh, Catherine Sullivan, Heimo Zobernig ...