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Die Galerie Rüdiger Schöttle freut sich, den neuesten Werkzyklus des Deutschen Künstlers Thomas Struth, der bereits seit den 1980er Jahren mit der Galerie verbunden ist, zu präsentieren.

Auf einer Reise nach Südkorea in 2007 fotografierte Thomas Struth auf einer der größten Werften der Welt Tankschiffe, die in Reparatur standen, sowie einen halb im Wasser versenkbaren Bohrturm. Seit dieser Reise stehen industrielle Innovationen und wissenschaftliche Errungenschaften im Fokus seines künstlerischen Interesses.

Mit den im Erdgeschoss und im ersten Stock der Galerie gezeigten Werken eröffnet uns Thomas Struth einen Einblick in die sich im Inneren der Anlagen befindenden Maschinerien und Gerätschaften und in die oftmals unzugänglichen Räume wissenschaftlicher Forschung. Testlabore mit Instrumentarien und Apparaten sowie auch medizinische Einrichtungen geraten hierbei in sein Blickfeld.

Das Werk „Research Vehicle, Armstrong Flight Research Center, Edwards, 2014“, zeigt einen Simulator, mit dem Apollo Astronauten ab 1964 die Mondlandung probten. Nur der Titel der Werke gibt einen Hinweis auf den Ursprung und die Funktion des Abgebildeten. Ohne die Präsenz des Menschen als Zeuge und Indiz für Zeit und Raum ist eine Einordnung in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft nicht sogleich realisierbar. Verschlungene Schläuche, Kabelknäuel, unerklärliche Konstruktionen in oftmals satten Farben, beginnen sich herauszulösen und in abstrakte Kompositionen von Farbe und Form zu verwandeln. Ähnlich seinen frühen Straßenlandschaften und Aufnahmen von Wäldern und Dschungelansichten steht auch bei dieser neuesten Werkgruppe der Mensch ausgegliedert dem Bild gegenüber.

Thomas Struth, geboren 1954 in Geldern, zählt zu den wichtigsten Künstlern seiner Generation. Die schwarz– weißen und farbigen Architekturfotografien von Städten in Europa, Amerika und Asien sowie die bekannten Familienportraits, bei denen er die Möglichkeit der Fotografie als Ursprung psychologischer Erforschung hinterfragt, sind wichtige Etappen von Struths Oeuvre. Es folgten die scharfsinnig analysierenden Museumsfotografien, die das Verhältnis von Besucher, Museum und Kunstwerk ausloteten und Aufnahmen von Wald- und Dschungelansichten, die „Paradiese“. Das Werk von Thomas Struth wurde bereits mit zahlreichen internationalen Einzelausstellungen gewürdigt. 2016 wird ihm sowohl der Martin-Gropius-Bau in Berlin als auch das Museum Folkwang in Essen eine Einzelausstellung mit der neuen Werkgruppe ausrichten, die im Anschluss in mehreren Museen in den USA zu sehen sein wird.