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“Lagos City vs. New York, got to look busy, make some money flow, between the buildings we don’t look up, drive by ’em robbery or stick-up, ain’t no better, everybody knows, it´s our city, and we love it so.” Keziah Jones, Musiker

In Lagos‘ Broadstreet und New Yorks Wall Street herrscht die gleiche Atmosphäre globalen Glücksrittertums – eine Mischung aus kühlem Finanzpoker, überschwenglichem Amüsierwillen und einer All-you-can-get-Attitude. Dabei war Lagos lange Zeit keine Megacity wie New York. Die größte Stadt Nigerias zählte 1901 gerade mal 37.000 Menschen, zwanzig Jahre später waren es bereits 100.000 und 1971 schon 1,2 Millionen. Heute leben im gesamten Bundesstaat 9 Millionen Einwohner, im Jahr 2020 werden es über 14 Millionen sein. Immer neue Satellitenvororte entstehen, lassen das Gebilde aus Lagos Mainland und seinen sumpfigen Inseln zu einer wuchernden Krake werden, die aus den Tiefen des Meeres zu kommen scheint und alles verschlingt.

Lagos ist eine von zur Zeit 19 Megacities weltweit, in zehn Jahren werden es fast 30 sein. Was haben wir von diesen Städten zu erwarten, welches sind die Trends, die sich schon jetzt abzeichnen, wie ist die Stimmung in ihnen, wie der Einfluss der Architektur auf den Einzelnen, gibt es so etwas wie eine sichtbare Jugendkultur, ein urbanes Sein, aus dem sich etwas über die Zukunft ablesen lässt? Es ist diese Dynamik, die die heutigen Megacites kennzeichnet, die Schnelligkeit, die Kompromisslosigkeit, die Verrücktheit. Und inmitten des Overkills sind es die Menschen, die versuchen, in ihnen zu überleben, die Hoffnung haben und Visionen und eine unbändige Energie. Die Modernität als Chance begreifen, um der Zukunft ein Bild zu verleihen, in dem sie selbst gern Teil sein möchten. Davon erzählt Thomas Dworzak in seinen Fotografien im Rahmen der Ausstellungsreihe The Megapolis Tour.