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Der Kanadier Terence Gower lebt zur Zeit in New York und Mexico City. Seine Arbeit wurde in folgenden wichtigen Museen und Galerien gezeigt: USA: PS1 Contemporary Art Center, New York; ICA Boston; UCLA Hammer Museum, Los Angeles; Queens Museum, New York; Mexico: La Colección Jumex, Mexico City; Museo del Chopo Mexico City; Galería Arte Mexicano, Mexico City; Laboratorio Arte Alameda, Mexico City; Canada: The Power Plant, Toronto; Gallery 101, Ottawa; Artspeak Gallery, Vancouver; Deutschland: Kunsthistorisches Institut, Bonn; Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig; und in Latein Amerika auf der XIII Bienal de la Habana, Cuba; XI Mostra da Gravura, Curitiba, Brazil und Centro Recoleta, Buenos Aires.

Im Zentrum von Gowers erster Einzelausstellung bei M + R Fricke in Berlin steht die Video Arbeit Ciudad Moderna.

Beginnend mit El Pabellion de Bicicleta aus dem Jahr 2002, vereinigt Ciudad Moderna Werke aus den letzten 3 Jahren. Gower untersucht Strategien und Repräsentation von Architektur. Die modernistische Architektur von Mexico City nimmt hier eine Schlüsselstellung ein, die er in Form von Videos, fotografschen Arbeiten, Wandmalereien und Architektur-Rekonstruktionen thematisiert.

Ciudad Moderna besteht aus bearbeiteten Ausschnitten des Films Despedida de Casada, einem populären mexikanischen Spielfilm aus dem Jahr 1966. Das Video wird als Loop präsentiert. Die montierten Filmfragmente zeigen Details modernistischer mexikanischer Architektur der 50er und 60er Jahre. Zu sehen sind sowohl innenarchitektonische Ausstattungen als auch Häuserfassaden und Straßenzüge wie z.B, das Museum für Anthropologie, die Apartmenthäuser vom Paseo de la Reforma und das Hotel Presidente in Acapulco.

Dieses Filmprojekt ist eine Verbeugung an die Schöpfer der modernistischen Stadt: die Architekten. In Stadträumen gedrehte Filme benutzen häufig die bereits vorhandene Architektur als Kulisse. Die Schöpfer dieses “Hintergrundes“ bleiben meist anonym. Um die Narration im Film zu erhalten, werden diese Kulissen häufig verfälscht und ausserhalb ihres Kontextes gezeigt. In Ciudad Moderna wird anhand von Einzelbeispielen die willkürliche Plazierung einiger architektonischer Orte aus dem narrativen Kostüm der Originalversion befreit. Der filmische Ablauf wird unterbrochen, in dem Gower Architekturmotive aus der Originalversion als nostalgische Schwarz-weiß-Fotografien oder als perspekti- vische Wiedergabe wie bei den Darstellungen in der Architekturliteratur einblendet. Um die Architektur aus ihrer Anonymität zu befreien, sind auch Bilder als Dias und Zeichnungen mit Nennung der Architekten eingefügt. Titel und Bildsprache des Films beschwören eine moderne Form von Sophistikismus. Der Zuschauer wird mit der reizvollen Seite der modernistischen Stadtkonfrontiert: der vornehmen Gesellschaft. Das ist die Welt der Luxushotels,der privaten Apartmentanlagen und eleganten Villen. Verglichen mit demInstituto Politecnico National welches in dem Vido The Polytecnic gezeigtwird, findet hier eine völlig neue Auslegung des Prinzips „Funktionalismus" statt.

Von einigen Video-Stills gibt es eine gedruckte Serie als Edition zusammen mit einer Komposition von Stills als Vertikalansicht von Mario Pani's Apartment Haus, Guadilquivir Nr. 109 in Mexico City. Sie dokumentieren die Stadt Mexico City um 1966 und entstammen einer narrativen Filmsequenz.

Digital Video, 6:20 minutes. 2004 Editor: Anita Chao Digital Imaging: Lindsay Stadig Graphics: Natalia Porter Research: Angel Martínez Film Source: Despedida de Casada Director: Juan de Orduña Photography: Alex Phillips Producer: Diana Films

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Terence Gower