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Die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury verbindet in ihren Werken Esoterik und Trash, Mode und Motorsport, Science Fiction und Kunstgeschichte. Indem sie bislang getrennte Sphären miteinander vermischt, spielt sie häufig Geschlechterdifferenzen gegeneinander aus: Mit weiblich- weichen Körpern kontert sie die maskuline Geometrie von Donald Judds Stacks und lässt deren strenge Klarheit so ins Leere laufen. In Werbeslogans für Kosmetika entdeckt sie eine ästhetische Verwandtschaft zu den Textarbeiten von Joseph Kosuth. Phallische Raketen werden mit langhaarigem Pelz überzogen, die Brillo-Kartons von Andy Warhol durch Verpackungen des Schlankheitsmittels Slim Fast ersetzt. Die verlangsamte Wiedergabe der Siegesfeier eines Autorennens gerät bei Fleury zu einer Zen-Meditation über Geschwindigkeit.

Im KUBUS präsentiert Fleury Astarté's Cave (2008). Diese Wandarbeit basiert auf Fotos einer Tropfsteinhöhle, die die Künstlerin in Vietnam aufgenommen hat. Der Titel wiederum spielt auf die gleichnamige antike Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin an. Durch die panoramahafte Tapezierung und den Verweis auf die weibliche Gottheit verwandelt sich die streng quadratische Architektur in eine naturreligiöse Lustgrotte. Dazu platziert Fleury in die Mitte des Raumes die Skulptur Labrisrynthe (2008), einen monumentalen, silbern glänzenden Haifischzahn, wie er in südpazifischen Kulturen als Talisman verehrt wird.

Sylvie Fleury (geb. 1961 in Genf) zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Im letzten Jahr wurde ihr Werk im Rahmen einer umfassenden Retrospektive im Genfer MAMCO ausgestellt. Die Präsentation von Sylvie Fleury bildet den zweiten Teil der KUBUS-Reihe WRITTEN ON THE WALL, bei der Wandarbeiten im Vordergrund stehen.