Stimmungsimpressionismus

Die umfassende Ausstellung schildert mit rund 180 Werken die verschiedenen Aspekte des «Stimmungsimpressionismus». Die Gemälde stammen aus österreichischen und internationalen Museen und aus Privatbesitz. Der „Stimmungsimpressionismus“ ist eine Richtung der österreichischen Malerei, die in den Jahrzehnten zwischen 1870 und 1900 die künstlerische Auseinandersetzung mit der Landschaft weitgehend bestimmt hat. Sie wandte sich von der heroisierenden Landschaftsauffassung des Historismus ab und blieb auf der anderen Seite vom Secessionismus weitgehend unberührt. Wie aus dem Wort, das seit etwa 1950 in Zusammenhang mit dieser Malerei allgemein gebraucht wird, hervorgeht, sind es vor allem Stimmungselemente, die von den Künstlern in ihren Bildern festgehalten wurden Das Wort „Impressionismus“ entspricht nicht in jedem Sinn dem allgemeinen kunstgeschichtlichen Begriff, da oft ausgesprochen realistische Stiltendenzen die Bildkompositionen bestimmen.

Die Darstellungen der österreichischen Maler inspirierten sich zwar an den Werken der «Schule von Barbizon» (Millet, Rousseau),waren aber insofern eine Transformation des von den Malern dieser Schule Erreichten, als sie über die Schilderungen des Realen hinausgingen und auch das zu schildern versuchten, was im Stillen im Betrachter mitschwingt. Hauptmeister dieser malerischen Richtung ist Emil Jakob Schindler (1842 – 1892). Er fand die Motive für seine Bilder in der näheren Umgebung Wiens, den Praterauen, dem Wienerwald sowie in der Wachau. Er übertrug sein emotionell poetisches Naturgefühl, seine Art, Landschaft in ihrem eigentümlichen Wesen zu erfassen auf seine Schülerinnen, Schüler, sowie Seelenverwandte, sodass schließlich von einer eigenen „Schule“ gesprochen werden konnte. Unter ihnen muss man vor allem Olga Wisinger-Florian, Maria Egner, Carl Moll und Tina Blau erwähnen, die ihre individuelle poetische Natursicht – die auch Gustav Klimt nicht fremd war – ins 20. Jahrhundert hineingetragen haben. Pressetext

Stimmungsimpressionismus
Werke von Emil Jakob Schindler, Olga Wisinger-Florian, Maria Egner, Carl Moll, Tina Blau, u.a.
Oberes Belvedere