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Die Fotografien von Stefan Heyne (*1965, lebt und arbeitet in Berlin) sind gegenstandslos – bewusst und betont. Er lässt weg, was Fotografie gemeinhin ausmacht, verzichtet auf jede Identifizierbarkeit des Motivs. Heyne treibt die Abstraktion auf die Spitze, reduziert seine Bilder auf ein unscharfes Wechselspiel aus Licht und Schatten, bei einer völligen Offenheit der Form. In seiner jüngsten Serie verzichtet der Künstler jedoch ausdrücklich auf die Unschärfe als künstlerisches Mittel und setzt nun im Gegenteil auf die gestochen scharfe Reproduktion des vielleicht puristischsten aller Motive: Aus dem Flugzeugfenster fotografiert er in der Dämmerung den wolkenlosen Himmel. Die sich in diesen Aufnahmen zeigenden Farbspektren des reinen Lichts erscheinen weich gezeichnet und unscharf, sind es jedoch nicht. Damit wirft Stefan Heyne die Frage auf, ob die Wirklichkeit nicht doch letztlich unscharf ist, und erreicht die in seinem Werk bisher radikalste Abstraktion. Diese Bilder konfrontieren den Betrachter mit der endlosen Tiefe des Raumes, mit der Unendlichkeit.

Der Sammler Michael Kaune sagt über Stefan Heyne: "Er ist ein "emerging artist", der die Fotografie und die Malerei mit seinen Fotografien gleichermaßen hinterfragt. Er schafft das Motiv einfach ab – was in der Malerei ganz üblich ist, in der Fotografie zeitweilig als Missverständnis gewertet wird. Er ist für mich der Gerhard Richter der Fotografie – insofern man das vergleichen kann. Es wird Menschen geben, die mich hierfür gerne gekreuzigt wissen wollten, aber es ist ein bekannter Generationskonflikt, der sich in der Bewertung von Malerei und einer vergleichsweise so jungen künstlerischen Position wie Fotografie immer wieder mal abzeichnet".

Ausstellungsdauer: 14.3. - 11.4.2015 | Öffnungszeiten: Fr-Sa jeweils 14–19 Uhr

Finissage: Samstag, 11. April 2015 um 16 Uhr

Zweigstelle Berlin | Lehrter Str. 37 | D-10557 Berlin | Fon: +49(0)30 / 39 88 55 99