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Das Neue Museum präsentiert in dieser kombinierten Werkschau eine spannungvolle Gegenüberstellung der fotografischen Selbstinszenierungen des Kölner Künstlers Jürgen Klauke (geb. 1943) und der New Yorkerin Cindy Sherman (geb. 1954).

Die Auswahl stammt aus der Münchner Sammlung Goetz, die zu den profiliertesten und umfangreichsten Privatsammlungen Deutschlands zählt. Die Ausstellung bietet mit 20 Fotoarbeiten aus den Jahren 1971 bis 1998, darunter vielen mehrteiligen Werkgruppen, einen prägnanten Überblick über die künstlerische Entwicklung Jürgen Klaukes. Neben seinen bekannten Fotosequenzen sind auch eine Gruppe von Aquarellen und mehrere Videodokumentationen von Performances und Aktionen Klaukes zu sehen.

Das fotografische Werk von Cindy Sherman wird mit 30 Arbeiten aus einem Zeitraum von 30 Jahren vorgestellt, darunter einer Auswahl aus der frühen Schwarzweiß-Serie der »Film Stills« von 1975, mit der die Amerikanerin international berühmt wurde, sowie der kompletten Serie der »Bus Riders« von 1976. Die jüngsten Fotoarbeiten stammen von 2000. Die Ausstellung führt Nähe und Spannungen zwischen diesen beiden unterschiedlichen Protagonisten vor, deren künstlerische Strategien auffällige Parallelen aufweisen. Beide Künstler arbeiten hauptsächlich mit Fotografien ihrer Selbst in gestellten Situationen, in denen sie mit Geschlecht und Rolle spielen. Beide treten gleichzeitig als Schauspieler, Regisseur, Ausstatter und Kameramann auf. Während Cindy Sherman sich mit ihren aufwendigen Maskeraden auf kunst- und filmhistorische Vorbilder bezieht und ständig neue Identitätswandlungen durchläuft, bleibt Jürgen Klauke stets der provozierende Spieler seines Selbst, der in späteren Arbeiten in einer melancholisch-düsteren Ding-Welt verloren erscheint. Beider Werk ist von einer tiefgreifenden Ambivalenz geprägt: zwischen Bild und Fotografie, Mann und Frau, Maske und Gesicht, Spiel und Ernst, Theater und Realität, Schrecken und Schönheit muß der Betrachter mit jedem Blick auf das Werk erneut entscheiden. Bei aller Verschiedenheit und Vielfalt vereint beider Werk die Auslotung der untergründig verschwimmenden Grenze zwischen Erotik und Perversion, Sexualität und Tod.

Pressetext

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Self Performance. Jürgen Klauke und Cindy Sherman aus der Sammlung Goetz