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Die Bilder eines Terroranschlages können live verfolgt werden und gehen innerhalb von Sekunden um die Welt. Im UN-Sicherheitsrat wird ein Wandteppich mit Guernica-Motiv verhüllt, um bald darauf ein Satellitenfoto als zentrales Argument in der Legitimierung eines Krieges zu präsentieren. Bilder einer Exekution werden live ins Weiße Haus übertragen, doch kein Foto gelangt an die Öffentlichkeit.

Rasant und unmittelbar verbreiten sich Bilder; sie erscheinen als einzige Zeugnisse, die uns ein Ereignis glaubhaft und erfahrbar machen können. Seeing is believing – und dennoch übersteigen Bilder unsere Vorstellungskraft sowie unseren Glauben an die Wirklichkeit. Die Erkenntnis, dass Bilder nicht einfach Repräsentanten außermedialer Wirklichkeit sind, sondern eigene Realitäten erschaffen, ist mittlerweile integraler Bestandteil zeitgenössischer Bildkompetenz. Die visuelle Gegenwärtigkeit politischer Ereignisse, die Politisierung von Bildern sowie die unkontrollierbare Geschwindigkeit ihrer Verbreitung haben in der gegenwärtigen Kunst zu einem konzentrierten Nachdenken über das Bild geführt.

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Seeing is believing

Künstler: Adel Abdessemed, Abbas Akhavan, Kenneth Anger, Nadim Asfar, Taysir Batniji, Adam Broomberg & Oliver Chanarin, Paul Chan, Zeyad Dajani, Anita Di Bianco, Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Khaled Hourani, Iman Issa, Alfredo Jaar, Nedim Kufi, Inigo Manglano-Ovalle, Gianni Motti, Adrian Paci, Walid Sadek, Taryn Simon, Sean Snyder, Hito Steyerl, Akram Zaatari