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Heute betrachten wir bewegte Bilder als integrale Bestandteile bildender Kunst, die mögliche Definitionen des Realen zugleich materialisieren und in Frage stellen. Eine der profiliertesten jüngeren Positionen im Bereich des US-amerikanischen Films ist Sharon Lockhart. Ihr Umgang mit diesem Medium ist stark geprägt vom New American Cinema, das seit den späten 1950er-Jahren den Film radikal neu definiert und in den Kontext der bildenden Kunst gestellt hat – und damit selbst innerhalb der Avantgarde schockierte!

Bruce Conner betrachtete als wichtiger Exponent dieser Bewegung seine in Ausstellungen projizierten Filme zunächst als Erweiterung des Kunstraumes. Andy Warhol verwendete darüber hinaus viele seiner filmischen Werke auch aktionistisch-performativ.

Nicht nur die Frage nach der Wirklichkeit verbindet diese drei Positionen, auch die Materialität des Films spielt eine große Rolle. Lockharts Art, Filme zu „malen“, zeigt sich einmal mehr in ihrer neuesten Arbeit Double Tide (2009). Doch bereits Warhols Screen Tests (1964-66) sowie Conners A MOVIE (1958) und REPORT (1963-67) untersuchen das Medium Film auf die Bedingungen seines Materials.

Anhand dieser drei Film-Œuvres zeichnet Screening Real eine exemplarische Geschichte der Entwicklung von Medienräumen und kommentiert die spektakulären Veränderungen in der amerikanischen Kultur während einer Epoche großer und wechselhafter politischer Ereignisse.