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Die Alte Nationalgalerie zeigt den Bildhauer Johann Gottfried Schadow in der Kabinettausstellung „Schadow, Sokrates und das Judentum" als Zeichner mit einem seiner bedeutendsten Blätter. Das große Aquarell „Sokrates im Kerker" von 1800 porträtiert Moses Mendelssohn als „deutschen" Sokrates. Schadow scheint sich damit zu aufklärerischen Maximen zu bekennen. Doch war das Blatt ein Auftragswerk des späteren ersten jüdischen Stadtrates David Friedländer. Das Gemälde wurde auf der Berliner Akademie-Ausstellung gezeigt und konnte als Kommentar einer öffentlichen, durch Friedländer entfachten Diskussion verstanden werden. In einem „Sendschreiben" hatte dieser provokante Gedanken zur Taufe von Juden formuliert, um ihre Assimilation in Preußen voranzutreiben. In Schadow, der im Salon Henriette Herz‘ verkehrte, mit der Jüdin Marianne (Mattel) Devidels verheiratet war und jüdischen Künstlern und Bürgern zeit seines Lebens eng verbunden blieb, fand Friedländer einen geeigneten Sekundanten für sein Vorhaben.

Pressetext

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Schadow, Sokratres und das Judentum
Johann Gottfried Schadow