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Eine entrückt-bizarre Erzählebene und eine sinnestäuschende Bildsprache sind charakteristisch für Saskia Olde Wolbers' Videoarbeiten. Angesiedelt zwischen Illusion und Realität, basieren ihre Narrationen auf Geschichten aus den Nachrichten, auf Zeitungsberichten und Fernsehdokumentationen oder auf alltäglichen Konversationen. Diese verfremdet und erweitert die Künstlerin fiktiv, indem sie die Erzählung von der Bildebene entkoppelt und von einer Off-Stimme sprechen lässt. Das Oszillieren zwischen Imagination und Wirklichkeit wird durch monochrome Bildwelten verstärkt, die zwar Computer-generiert wirken, aber in minutiöser Handarbeit gefertige Maßstabsmodelle sind. Olde Wolbers' Filmsets bestehen aus Miniaturwelten, die die Künstlerin aus ungewöhnlichen Alltagsgegenständen wie Angelschnüre, Spiraldraht und Lebertrankapsel fabriziert: geschlossene Räume und geheimnisvolle Landschaften, die an unwirkliche Science-Fiction-Welten erinnern. Oft monochrom mit Farbpigmenten überzogen, werden die Modelle in mit Wasser gefüllten Tanks eingetaucht und in langsamen Kamerafahrten abgefilmt. Olde Wolbers zeigt in der Secession drei Arbeiten: Placebo (2002), ein Film über einen falschen Doktor, Trailer (2005) und eine neue Arbeit mit dem Titel Pareidolia (2010). In diesem neuen Film, der im Kontext des Japan der 1930er Jahre angeseidelt ist, werden mechanisch gesteuerte Vögel mit der Geschichte eines deutschen Universitätsprofessors Verbinung gesetzt, der in die Welt des Zen-Bogenschießens eingeführt wird.

Saskia Olde Wolbers, geb. 1971 in Breda (NL), lebt und arbeitet in London (GB).