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VERNISSAGE: Donnerstag, 19.3., 18 Uhr

FINISSAGE & KATALOGPRÄSENTATION: Mittwoch, 13.5., 18 Uhr

Galerie Michaela Stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien

Der kroatische New-Media-Künstler Sandro Đukić studierte bei Đuro Seder (Mitglied der Gorgona Gruppe), den Videokunstpionieren Nam June Paik und Nan Hoover. Als New-Media-Künstler beschäftigt er sich nicht nur mit der Wechselbeziehung von Medien wie Fotografie und Video, sondern ebenso mit computergesteuerten Vorgängen der Speicherung, Dokumentation und Datenarchivierung von Realität, die dem Prozess des Fotografierens und Enthüllens durch Medien ausgesetzt sind. Mit Leichtigkeit wechselt er zwischen den erwähnten Medien und kreiert gleichzeitig verschiedene Bedeutungsebenen des Raums. Folglich definiert er sich auch als virtuell-visueller Künstler mit Tendenzen zu einer kritischen Interpretation von Raum.

In seiner dritten Ausstellung in der Galerie Michaela Stock zeigt Đukić sein neues Multimedia-Kunst-Projekt „The Outworn Structure“. Die Globalisierung in Osteuropa im 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts führte zu weitreichenden Veränderungen. Handel, Migration und neue global verfügbare Technologien beschleunigen den wirtschaftlichen Strukturwandel. Gleichzeitig sind große soziale Umwälzungen und Spannungen zu beobachten und zeigen sich starke demografische Veränderungen.

Sandro Đukić analysiert in „The Outworn Structure“ diese sozioökonomischen Transformationen im globalen Kontext aber auch die damit verbundene Änderung der Ideologie durch die Erinnerung aus vielfältigen Blickwinkeln. Vorrangig interessiert Đukić das Phänomen der Zeit und er versucht, ihre Dauer und ihren Kreislauf aufzuspüren. Aber auch der Wandel des technologischen Paradigmas und die Deindustrialisierung werden verortet.

Im Ausstellungsraum verweisen eine Skulptur, ein Video, Fotografien sowie analoge Bildarchive und ein Künstler-Buch auf die Auswirkungen des städtebaulichen Prozesses und auf die unterschiedlichen Vorstellungen und deren ideologische Manifestationen. Transformationsprozesse und der visuelle Wandel werden in dieser zeitlichen Distanz, die der subjektive Blick der Erinnerung schafft, sichtbar. Die Erforschung und Reflexion systemischer Verhältnisse, die Kontextualisierung der Rechercheergebnisse anhand seines Foto-Archivs sind Teil der künstlerischen Praxis, um differenzierte Sichtweisen der utopischen modernistischen Komplexe und Möglichkeiten der Veränderung durch den Verlust des kollektiven Gedächtnisses als Auslöser für die sozialen Wertvorstellungen aufzuzeigen.