press release only in german

In den Räumen der Galerie des 19. Jahrhunderts wird in den nächsten drei Monaten interveniert: zu den Themen Zeit und Individualität werden drei dialogische Gegenüberstellungen jeweils eines Werkes der Kunsthalle mit einem Video oder einer Audio-Arbeit der in Lübeck lebenden Künstlerin Ute Jürß (*1962) gezeigt. Eines der bekanntesten Gemälde der Hamburger Kunsthalle, Drei Frauen in der Kirche (1878/82) von Wilhelm Leibl, und das Werk Die barmherzigen Schwestern (1859) von Henriette Browne werden mit Videoinstallationen konfrontiert. Leibl macht in seinem Gemälde die Zeit durch die unterschiedlichen Lebensalter der dargestellten Frauen deutlich. In dem daneben gezeigten Video, das das Porträt von Ute Jürß in einer permanenten Metamorphose zwischen Altern und Verjüngen vorführt, ergibt sich die scheinbare Möglichkeit, Zukunft und Vergangenheit einer Person zu betrachten. In der zweiten Installation werden über Kopfhörer Texte junger Mädchen hörbar gemacht, die von älteren Frauen gesprochen werden. Diese Videoporträts kann der Betrachter mit Henriette Brownes fürsorglich um ein krankes Kind bemühten Schwestern vergleichen, die im 19. Jahrhundert beispielhaft für Schutz und Geborgenheit standen. Schließlich wird dem Besucher im Makart-Saal der Hamburger Kunsthalle mit seinem imposanten Historiengemälde von Hans Makart eine Audioinstallation angeboten, deren dialogische Textfragmente dem Persönlichkeitstest eines Assessment-Centers entsprechen. In der Monumentalität des Museumsraumes kann der Zuhörer/Betrachter die Abhängigkeitssituation eines mit einem Persönlichkeitstest konfrontierten Bewerbers nachempfinden.

only in german

Sammlungsintervention
Eine Trias von Ute Jürß