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Das neue Museum Sammlung Frieder Burda wird am 23. Oktober 2004 eröffnet. Der New Yorker Architekt Richard Meier hat den Rahmen für die international renommierte Sammlung Frieder Burda geschaffen. Die Eröffnungsausstellung (23.10.2004 - 20.02.2005) stellt die Schwerpunkte der Sammlung Frieder Burda erstmals im Zusammenhang vor: Etwa hundert Hauptwerke der Sammlung, die über 550 Kunstwerke der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst umfasst, sind im Neubau von Richard Meier und in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden zu sehen.

Beide Häuser sind durch eine gläserne Brücke miteinander verbunden. Diese Brücke ist auch inhaltlich Programm: Regelmäßig sollen gemeinsame Ausstellungen, die sich über beide Museen erstrecken, stattfinden. Der Start der Sammlung Frieder Burda markiert zugleich den Beginn dieser einzigartigen Partnerschaft zwischen öffentlichem Kulturauftrag und privatem Kunstengagement.

Die Eröffnungsausstellung zeigt Bilder der deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, August Macke und Alexej von Jawlensky, sowie fünf Werke von Max Beckmann. Die amerikanischen abstrakten Expressionisten sind mit Bildern von Mark Rothko, Jackson Pollock, Willem de Kooning und je einem großen Format von Adolph Gottlieb und von Clyfford Still vertreten.

Spätwerk von Pablo Picasso Einen weiteren Schwerpunkt bildet ein Ensemble des expressiven Spätwerks von Pablo Picasso, bestehend aus sieben Gemälden und der einzig modellierten Skulptur des späten Picasso, „Personnage“. Umfangreiche Werkkomplexe besitzt die Sammlung von Georg Baselitz, Arnulf Rainer, Gerhard Richter und Sigmar Polke. Hauptwerke von Markus Lüpertz und Anselm Kiefer verstärken die Sammlung deutscher Malerei der zweiten Nachkriegsgeneration.

Die erste Ausstellung folgt dabei nicht chronologischen oder kunsthistorischen Kategorien, sondern unternimmt den Versuch einer unkonventionellen Darstellung. Die im neuen Museum gezeigten Kunstwerke stehen vor allem auch im Dialog mit der Architektur Richard Meiers. Der Einsatz von Tageslicht, zahlreiche Glasflächen und Durchblicke gewährleisten Blickbeziehungen zwischen Innen und Außen, zwischen Kunst und Natur.

Eine Rampe verbindet die verschiedenen Geschosse: die Architektur wird zum Raumerlebnis. Um der Großzügigkeit und Offenheit der Architektur Tribut zu zollen, verzichtet die Eröffnungsausstellung auf den Einbau von Stellwänden.

Der um 100 Jahre ältere Bau der Staatlichen Kunsthalle von Hermann Billing, dessen Abfolge kleinerer und größerer Räume bis heute als besonders gelungenes Beispiel klassischer Museumsarchitektur gilt, ist im Nebeneinander mit dem Bauwerk von Richard Meier neu zu entdecken. Hier kommen auch die intimeren Formate der Sammlung in geschlossenen Gruppierungen zur Geltung.

Zum Festakt am 22. Oktober wird der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel nach Baden-Baden kommen. Für die Öffentlichkeit wird das international beachtete Museum am 23. und 24. Oktober 2004 kostenlos zugänglich sein.

Klare Struktur für den Museumsneubau Richard Meier, der unter anderem mit dem Museum für angewandte Kunst in Frankfurt, dem Getty Center in Los Angeles und dem Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona bereits mehrere vielbeachtete Museumsbauten errichtet hat, vergleicht den geplanten Neubau mit einer „großen Villa“. Für den Architekten entsteht an der berühmten Baden-Badener Lichtentaler Allee ein „Juwel im Park“. Das neue Museum besticht durch seine klare Struktur sowie den Einsatz von Licht und Glas. Es eröffnet sich eine wechselweise Beziehung von innen nach außen, von der Kunst in die Natur und von der grünen Allee hinein in die Welt der Kunst. So entsteht ein sehr anspruchsvolles „Tageslichtmuseum“.

Richard Meier ist bekannt für seinen meisterhaften Umgang mit Bauwerken in sensibler Umgebung. Meier: „Der Neubau entwickelt sich harmonisch entlang der Lichtentaler Allee. Damit entsteht ein einheitliches Ensemble mit der Kunsthalle“. Die Außenfassade mit den pulverbeschichteten Aluminiumplatten (75 x 120 Zentimeter) wird in leicht gebrochenem Weiß gehalten- der typischen Farbe für Bauwerke von Richard Meier. Der Neubau wirkt nach Einschätzung Meiers „sehr offen, sehr transparent und leicht“.

Richard Meier über den Bauherrn: „ Frieder Burda ist ein passionierter und engagierter Sammler zeitgenössischer Kunst. Sein Blick und sein Bewusstsein sind so ausgeprägt, dass die Liebe zur Kunst und die Liebe zum Betrachten von Kunst zu einem integralen Bestandteil seines Lebens geworden sind. Seine Leidenschaft für Malerei und Skulptur ist regelrecht ansteckend. Deshalb ist es für mich eine große Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten, um ein Kunstwerk, ein Architektur-Werk zu schaffen, in dem der Besucher Kunst und Raum gleichermaßen wahrnimmt und diese einzigartige Sammlung mit Kunst der letzten hundert Jahre in einer harmonischen Umgebung erlebt.“

Stiftung Frieder Burda trägt alle Kosten Bauherr ist die Stiftung Frieder Burda, die 1998 vom Baden-Badener Kunstmäzen gegründet wurde. Wichtigstes Ziel der Stiftung ist es, die international renommierte Sammlung auf Dauer der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Sammler setzt auf eine „Achse der Kunst“ von Frankfurt über Karlsruhe, Baden-Baden nach Straßburg und Basel.

Die Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro werden in vollem Umfang von der Stiftung Frieder Burda getragen. Öffentliche Mittel kommen nicht zum Einsatz. Dies gilt auch für den laufenden Betrieb des neuen Museums. Frieder Burda: „Für mich geht mit der Errichtung des Neubaus für die Sammlung ein großer Traum in Erfüllung. Die Kunstwerke sollen vielen Menschen Freude bereiten. In Baden-Baden entsteht ein Kunstzentrum mit Bedeutung weit über Baden-Württemberg hinaus.“

Pressetext

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Sammlung Frieder Burda in Baden-Baden
Eröffnungsausstellung zusammen mit der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden

mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Alexej von Jawlensky, Max Beckmann, Mark Rothko, Jackson Pollock, Willem De Kooning, Adolph Gottlieb, Clyfford Still, Pablo Picasso