Neue Nationalgalerie, Berlin

Kulturforum Berlin-Tiergarten / Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

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Der 1956 in Südtirol geborene Künstler Rudolf Stingel hat für die Neue Nationalgalerie eine Installation entworfen, die aus der Architektur von Mies van der Rohe heraus entwickelt ist und die den Charakter des einzigartigen Baus in beeindruckender Weise transformiert.

Die Bodenfläche der großen Glashalle ist mit einem Teppich ausgelegt, dessen Ornament auf einen originalen, indischen Agra-Teppich des 19. Jahrhunderts zurückgeht und dessen Farben der Künstler in Schwarz-Weiß- und Grautöne übersetzt hat. Starke, grafische Muster und sinnliche Opulenz treffen so auf die Kargheit und formale Reduktion der Architektur. Mit dem indisch-persischen Dekor wird zugleich die viel beschriebene Sakralität des Mies-Baus umgedeutet: der „moderne Tempel“ verliert seine abstrakte Strenge, rückt in die Nähe eines orientalisch geprägten Kultraumes. Über allem schwebt ein üppiger Kristallleuchter, der an pompöse Auftritte erinnert und dabei die unausweichlich europäische Perspektive verdeutlicht. Schließlich haben Perser- und Orientteppiche einen festen Platz in der europäischen Kulturgeschichte. Sie finden sich,, neben allerlei anderen „Orientalia“, im bürgerlichen Wohnzimmer und stehen dort, wie Rudolf Stingel selbst hervorhebt, für „eine wohldosierte Sehnsucht nach dem Anderen“. Parallel zur Installation werden neue Gemälde des international bekannten Künstlers ausgestellt.

„Rudolf Stingel. LIVE“ ist Teil der Reihe „Dornbracht Installation Projects“

Eine Ausstellung der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie.

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Rudolf Stingel
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