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Unter dem Titel „Rückkehr ins All“ beleuchten die Hamburger Kunsthalle und das Siemens Arts Program unterschiedliche Positionen der aktuellen Kunst zum Thema Weltraum. Im Rahmen dieser Ausstellungskooperation präsentieren 20 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke, von denen nahezu die Hälfte für diese Ausstellung entworfen und realisiert wird.

Seit den 90er Jahren kommt es zu einer Wiederentdeckung und Neubewertung des Themas Weltall. Dabei knüpfen die Künstler an ihre historischen Vorläufer aus den 60er Jahren an und distanzieren sich zugleich von ihnen: Von der Entsendung des sowjetischen Satelliten Sputnik in die Erdumlaufbahn (1957) bis zur erfolgreichen Landung der amerikanischen Mondfähre Eagle auf dem Mond (1969) hatte das Thema eine ganze Künstlergeneration in seinen Bann gezogen. Mit dem Erreichen des Mondes verflachte jedoch das stark utopisch geprägte Interesse der Künstler, und eine Phase der Ernüchterung setzte ein. Die aktuellen Arbeiten in der Ausstellung „Rückkehr ins All“ erweisen sich als pragmatischer und zugleich gebrochener als ihre optimistisch gestimmten Vorläufer.

Thomas Ruffs Serie „Sterne“ aus den Jahren 1989–92 markiert solch eine pragmatische Position, da der Künstler für seine großen Farbabzüge die hochqualitativen Originalnegative des Archivs des „European Southern Observatory“ (ESO) verwendet.

Einen vergleichbar pragmatischen Ansatz weist Jane & Louise Wilsons monumentale Arbeit „Dreamtime“ aus dem Jahr 2001 auf, insofern die beiden Künstlerinnen die irdische Architektur der Raumfahrt und nicht ihre Existenz im Weltall zum Ziel ihres Interesses gemacht haben: „Dreamtime“ zeigt die Vorbereitung und Durchführung eines realen Raketenstarts auf dem Gelände des Baikonur Kosmodrom im Süden Kasachstans, festgehalten sowohl in Echtzeit als auch in Zeitlupe.

In der Kunst seit den 90er Jahren lässt sich darüber hinaus beobachten, dass die Künstler eine Distanzebene zwischen Thema und Werk einziehen, da der ungebrochene utopische Weg der 60er Jahre heute nicht mehr gangbar ist. Diese Distanz erzielen die Künstler durch die Referenz auf ältere Formen der künstlerischen Auseinandersetzung oder durch den humorvollen Umgang mit dem Thema Weltall:

Sylvie Fleurys „Baum mit Augen“ (2005), der von Marsmenschen flankiert wird, besticht vor allem durch seinen Humor, ebenso wie Björn Dahlems „Schwarzes Loch“ (2005), das im Lichthof der Galerie der Gegenwart aus Dachlatten zusammengezimmert wird und dabei alle Gegenstände in seiner näheren Umgebung aufsaugt.

Kooperationspartner Hamburger Kunsthalle, Siemens Arts Program

Künstler Oliver van den Berg, Glenn Brown, Björn Dahlem, Beate Engl, Sylvie Fleury, Damien Hirst, William Kentridge, David Krippendorff, Ulrich Lamsfuß, Mars Patent, Bjørn Melhus, Angelika Middendorf, Aleksandra Mir, Marko Peljhan, Matthew Ritchie, Thomas Ruff, Tom Sachs, Michael Sailstorfer, Janek Simon, Jane & Louise Wilson

Kuratoren Christoph Heinrich (Hamburger Kunsthalle), Markus Heinzelmann (Siemens Arts Program)

Pressetext

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Rückkehr ins All
Kooperation: Kunsthalle Hamburg; Siemens Arts Program
Kuratoren: Christoph Heinrich, Markus Heinzelmann
Ort: Galerie der Gegenwart

mit Oliver van den Berg, Glenn Brown, Björn Dahlem, Beate Engl, Sylvie Fleury, Damien Hirst, William Kentridge, David Krippendorff, Ulrich Lamsfuss, Mars Patent (Helene von Oldenburg / Claudia Reiche), Bjørn Melhus, Angelika Middendorf, Aleksandra Mir, Marko Peljhan, Matthew Ritchie, Thomas Ruff, Tom Sachs, Michael Sailstorfer, Janek Simon, Jane & Louise Wilson