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DNA in der Auguststraße zeigt vom 22.09.2006 bis zum 21.10.2006 Videoarbeiten, Plastiken und Cibachromes von der in Israel geborenen Rivka Rinn und der in Bulgarien geborenen Mariana Vassileva. Beide Künstlerinnen leben und arbeiten seit Jahren in Berlin.

Die Arbeiten von Mariana Vassileva gehen von ihren Erfahrungen und Emotionen in der neuen Lebensumgebung aus. Ihre zeitlos wirkenden Videos nehmen uns mit auf bisweilen meditative Reisen durch Raum und Zeit, die immer vom Geschlecht, der Biografie und der Rolle der eigenen Person ausgehen. Mit einfachen und dennoch symbolgeladenen Bildern von großer Schönheit gelingt es der Künstlerin, so komplexe Themen wie Angst, Flucht, Orientierung und die Suche nach Freiheit zu transportieren. Dabei schafft es Mariana Vassileva stets, die vermeintlich harmlose Beiläufigkeit ihrer Arbeiten unterschwellig zu brechen.

Im Vergleich zeichnen sich die Werke von Rivka Rinn durch eine bewusste Distanz und Kühle aus. Im Zentrum ihrer zum Teil großformatigen fotografischen Arbeiten steht Geschwindigkeit als ein Phänomen, das unsere Zeit wesentlich charakterisiert. Dabei beleuchtet sie die Wege und Bewegungen der Menschen in der nie zur Ruhe kommenden Metropole. Rivka Rinns Arbeitsfeld sind die anonymen Orte moderner Infrastruktur. Souverän fixiert sie Momente des pulsierenden Nachtlebens zu scheinbar fließenden Kompositionen voller Bewegung und Dynamik. Dort, wo Zweckmäßigkeit und Hektik herrschen, schafft sie geradezu poetische Bilder. In ihren Arbeiten vereinen sich anonyme Menschenmassen, Dämmerlicht und Neonwerbung zu malerischen Choreographien.

Untersucht Mariana Vassileva ganz individuelle Erfahrungen, so konzentriert sich Rivka Rinn auf die entindividualisierten Strömungen im urbanen Terrain. Indem sich jedoch beide Künstlerinnen mit den flüchtigen Phänomenen Zeit, Raum und Bewegung beschäftigen, gelingt es der Ausstellung, den Betrachter in einen spannenden Diskurs mit der Wahrnehmung seiner eigenen Lebenswelt zu bringen.

Nils Ohlsen, Kunsthalle in Emden

Pressetext

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Rivka Rinn / Mariana Vassileva