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Zum Jubiläum „10 Jahre Kunstmuseum im KKL Luzern“ präsentiert das Museum ausgewählte Neuerwerbungen der letzten 10 Jahre im Bereich der Gegenwartskunst. Die Sammlungserweiterung in diesem Zeitraum ist unter anderem eine Spurensicherung der gleichzeitigen Ausstellungstätigkeit und dokumentiert ansatzweise gewisse Entwicklungen in der Kunst der Nullerjahre. Dabei spannt sich der Bogen von Positionen der internationalen Gegenwartskunst aus Australien, Asien, Israel, Südafrika und Europa bis zu jenen Künstlerinnen und Künstlern mit Zentralschweizer Wurzeln, die heute zur internationalen Kunstszene zählen.

Die Ausstellung verwandelt das Kunstmuseum Luzern für vier Monate in ein veritables „Museum für Gegenwartskunst“. Augenscheinlich wird, dass die Referenz auf vergangene (vornehmlich die moderne) Kunst, aber auch auf kulturelle oder historische Kontexte heute mehr denn je zum Kanon der Kunst gehören.: Künstlerinnen und Künstler lassen sich inspirieren, berichten, zitieren, karikieren und parodieren, suchen in diesem Dialog aber auch stets nach ihrer persönlichen Sprache und nach der Bedeutung der Vergangenheit für die heutige Zeit. Ihre persönliche Neigung zu den Quellen ist ebenso Antrieb wie schliesslich offengelegter Bestandteil des Werks. Der Begriff „Referenzästhetik“ bezeichnet dieses künstlerische Vorgehen treffend. Auf einer inhaltlichen Ebene zeigt die Ausstellung, dass sich der Körper, die Identität, bzw. das Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft im 21. Jahrhundert weiterhin als zentrale Themen erweisen.

Die Sammeltätigkeit in dieser Dekade wurde im ersten Jahr von Direktor Ulrick Loock, seit 2001 von Direktor Peter Fischer verantwortet. Nachdem das Kunstmuseum in seinem neuen Standort im KKL Luzern 2003 endlich Tritt gefasst hatte und die Finanzen ins Lot gebracht werden konnten, hat Peter Fischer der Betreuung und Entwicklung der Sammlung einen hohen Stellenwert verliehen. Im Rahmen des ausschliesslich mit Drittmitteln und in einer Partnerschaft mit der Art Mentor Foundation Lucerne finanzierten „Projekts Sammlung 04-06/07“ konnte die Konservatorenstelle aufgewertet und mit Christoph Lichtin neu besetzt werden. In der Folge wurde die wissenschaftliche Erschliessung vorangetrieben, und die Sammlung wird seit 2005 in einer schweizweiten Pionierleistung als integrale Datenbank im Internet zugänglich gemacht. Nach dem Entwicklungsschub des „Projekts Sammlung 04-06/07“ – gut die Hälfte der beigebrachten Mittel von rund 1,3 Mio CHF flossen in den Sammlungsfonds – ermöglicht nun ein mehrjähriges Förderprogramm (2008-2012) der Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr die Fortsetzung der Sammeltätigkeit auf vergleichsweise hohem Niveau.

Diese grosszügig angelegte Schau vereint auf 1'000 qm Ausstellungsfläche 50 ausgewählte zeitgenössische Schlüsselwerke von 24 Künstlerinnen und Künstlern und widerspiegelt damit die intensive Beschäftigung des Kunstmuseums Luzern mit seiner Sammlung vor allem in der zweiten Hälfte der Nuller-Dekade.

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Referenz und Neigung
Kurator: Christoph Lichtin

Künstler: Caroline Bachmann/Stefan Banz, Rudolf Blättler, Berlinde De Bruyckere, Anton Egloff, Walter Fähndrich, Valerie Favre, Eberhard Havekost, Anton Henning, Lori Hersberger, Zhang Huan, Rosemary Laing, Alois Lichtsteiner, Urs Lüthi, Rémy Markowitsch, Tatjana Marusic, Alois Mosbacher, Jun Nguyen-Hatsushiba, Ugo Rondinone, Christoph Rütimann, Albrecht Schnider, Miri Segal, Minnette Vari, Rolf Winnewisser, Robert Zandvliet