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Mit vorzeichen startet am 10. April 2010 das diesjährige Ausstellungsprogramm „Viel Erfolg“ der Städtischen Galerie Nordhorn. Im Zentrum der ersten Ausstellung stehen die Entwürfe für das Skulpturenprojekt raumsichten, die aus dem gelungenen Dialog der 16 beteiligten Künstler mit den Verwaltungsvertretern der Grafschaft Bentheim hervorgegangen sind.

Die nun in der Ausstellung erstmals öffentlich zu sehenden künstlerischen Arbeiten machen deutlich, dass das ehrgeizige Ziel des vor knapp einem Jahr gestarteten raumsichten-Projekts, neue Wege der Auseinandersetzung mit Landschaft und öffentlichem Raum zu beschreiten und künstlerische Visionen für die Gestaltung der Region zu entwickeln, nicht zu hoch gesteckt war. Beteiligte Künstler an raumsichten sind Lara Almarcegui (Rotterdam), Benjamin Bergmann (München), Tamara Grcic (Frankfurt a. M.), Tue Greenfort (Berlin), Eva Grubinger (Berlin und Linz), Henrik Håkansson (Berlin), Folke Köbberling/Martin Kaltwasser (Berlin und Los Angeles), Paul Etienne Lincoln (New York), Marko Lulic (Wien), Tea Mäkipää (Weimar), Olaf Nicolai (Berlin), Willem de Rooij (Berlin), Hans Schabus (Wien), Christoph Schäfer (Hamburg), Antje Schiffers (Berlin) und Michael Zinganel (Wien). In der Diskussion zwischen Planern und Künstlern wurden ästhetische, planerische und politische Sichtweisen auf Themen wie Tourismus, Naturschutz und Planungsvorhaben im Vechtetal erörtert und gemeinsame Ortsbegehungen unternommen.

Gezeigt werden die Projektentwürfe in einer Raumbearbeitung des Künstlerkollektivs Jochen Schmith, zu dem Carola Wagenplast, Peter Steckroth und Peter Hoppe gehören. Die Gruppe setzt sich in ihren Arbeiten insbesondere mit den räumlichen und strukturellen Bedingungen des Ausstellens auseinander. In der Städtischen Galerie haben Jochen Schmith eine enthierarchisierte Ausstellungsarchitektur mit schwebenden Kabinetten entworfen, die jedem Künstler zur Präsentation seiner Arbeiten den gleichen Raum zur Verfügung stellt. Im Rahmen von vorzeichen wählt eine Jury acht der 16 künstlerischen Vorschläge aus, die bis zum Sommer 2011 in der Grafschaft Bentheim umgesetzt werden. Mit diesen neuen Skulpturenprojekten erweitert raumsichten kunstwegen, Europas größtes offenes Museum, dass dann mit einer Länge von rund 200 Kilometern von den Niederlanden bis zur nordrhein-westfälischen Landesgrenze reichen und mehr als 75 Werke internationaler Künstler präsentieren wird.

Juryentscheidung zum Skulpturenprojekt raumsichten

Die Entwürfe von Henrik Håkansson (Schweden), Folke Köbberling/Martin Kaltwasser (Berlin, Los Angeles), Paul Etienne Lincoln (Großbritannien/New York), Marko Lulic (Wien), Willem de Rooij (Niederlande/Berlin), Hans Schabus (Wien), Christoph Schäfer (Hamburg) und Antje Schiffers (Berlin) für das Skulpturenprojekt raumsichten wurden am Wochenende von einer Jury aus 16 Vorschlägen ausgewählt. Die Künstler und Künstlerinnen beginnen nun mit der Umsetzung ihrer acht Vorschläge in der Grafschaft Bentheim. Eröffnet wird raumsichten im Sommer 2011.

Beeindruckt zeigten sich die Juroren Dr. Brigitte Franzen (Direktorin Ludwig Forum, Aachen), Let Geerling (Kunst & Cultuur Overijssel, Zwolle/NL), Anna Gudjonsdottir (Künstlerin, Hamburg, Preisträgerin des Kunstpreises der Städtischen Galerie Nordhorn 2000), Dr. Christine Litz (Projektmanagerin documenta 13, Kassel), Hans-Werner Schwarz (Erster Kreisrat des Landkreises Grafschaft Bentheim), Dr. Gerd Kellersmann (Förderkreis der Städtischen Galerie Nordhorn) und Jan Veddeler (Nordhorn) von der hohen künstlerischen Qualität aller Entwürfe. 16 Künstler aus dem In- und Ausland waren zu dem im Frühjahr 2009 gestarteten und mit einem Etat von 1,6 Mio. Euro ausgestatteten Projekt im deutsch-niederländischen Vechtetal eingeladen worden. „Die Entscheidungen fielen einvernehmlich obwohl die Qualität der Vorschläge uns die Entscheidung sehr schwer gemacht hat“, so die Jurysprecherin Brigitte Franzen. „Die ausgewählten Entwürfe reflektieren die Situation vor Ort spezifisch und auf internationalem Niveau. Was der Landschaftsraum ästhetisch, historisch, kulturell und gesellschaftlich bedeutet und wie er sich verändern könnte ist ebenso Thema wie die grundsätzliche Frage der Weiterentwicklung von Kunst im Außenraum. Insbesondere Aspekte der Raumentwicklung, die Veränderung von Verkehrswegen beispielsweise, bieten wegweisende Perspektiven.“

Raum für die Kunst

Gewagt worden war von den drei künstlerischen Leitern, Veronika Olbrich, Dirck Möllmann und Roland Nachtigäller mit raumsichten ein „Experiment mit offenem Ausgang“: Unter Trägerschaft des Landkreises Grafschaft Bentheim wurden im Dialog zwischen Planern und Künstlern neue Wege der Auseinandersetzung mit Landschaft und öffentlichem Raum gesucht und - wie die 16 Projektentwürfe eindrucksvoll demonstrieren - auch gefunden. „Die Jury hat sich auf die Komplexität der Entwürfe eingelassen. Die Grafschaft kann nun gespannt sein auf herausragende internationale Projekte“, freut sich Veronika Olbrich und Dirck Möllmann ergänzt: „Wir stehen vor großen Herausforderungen.“

raumsichten erweitert mit dem künstlerischen Planungsansatz kunstwegen - Europas größtes offenes Museum. Die Skulpturenroute wird nach der Umsetzung der raumsichten-Entwürfe von den Niederlanden durch die Obergrafschaft Bentheim bis zur Nordrhein-Westfälischen Landesgrenze reichen und dann auf einer Länge von rund 200 Kilometern mehr als 75 Werke internationaler Künstler präsentieren. Alle 16 Projektvorschläge für raumsichten sind noch bis zum 23. Mai in der Ausstellung vorzeichen der Städtischen Galerie Nordhorn zu sehen.

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Skulpturenprojekt raumsichten
Ausstellung: vorzeichen, Visionen für das Vechtetal
Kuratoren: Veronika Olbrich, Dirck Möllmann
Ausstellungsarchitektur: Jochen Schmith 

Künstler: Lara Almarcegui, Benjamin Bergmann, Tamara Grcic, Tue Greenfort, Eva Grubinger, Henrik Håkansson, Folke Köbberling / Martin Kaltwasser, Paul Etienne Lincoln, Marko Lulic, Tea Mäkipää, Olaf Nicolai, Willem de Rooij (de Rijke / de Rooij), Hans Schabus, Christoph Schäfer, Antje Schiffers, Michael Zinganel

Für das Skulpturenprojekt raumsichten wurden ausgewählt: Henrik Håkansson, Folke Köbberling / Martin Kaltwasser, Paul Etienne Lincoln, Marko Lulic, Willem de Rooij (de Rijke / de Rooij), Hans Schabus, Christoph Schäfer, Antje Schiffers