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„Wenn ich mich mit dem Thema Akt beschäftige, macht es mir Spaß, den tollen Körper eines Modells in eine Skulptur zu verwandeln. Beim Kneten des Tonmodells fühlt man sich wie bei der Schöpfung, man erliegt dem Zauber eines schönen Körpers“, Erläuterungen Rainer Fettings zu seinen Skulpturen, die der international renommierte Künstler (*1949) seit 1986 parallel zu seiner expressiven Malerei schuf.

Seine neueste Figurengruppe „Rückkehr der Giganten“ präsentiert der in Berlin lebende Maler und Bildhauer ab 7. Dezember 2008 erstmals im Bremer Gerhard-Marcks-Haus sowie weitere 35 zum Teil farbig gefasste, auch überlebensgroße Bronzeplastiken, Porträtbüsten und Gemälde. Seine Themen: Nackte Männer und Politiker.

Schon im Berlin der frühen achtziger Jahre malte Rainer Fetting in seinen großformatigen, expressiven Bildern van Gogh und Gauguin als zwei berühmte Malergiganten, die er jetzt als Akte in Bronze modellierte und damit auf die Revitalisierung der Tradition für den schöpferischen Prozess der Gegenwart hinweist. In seinen großformatigen Gemälden, mit expressiver Farbgebung und holzschnittartigen Konturen, aber auch in seinen locker gekneteten Skulpturen geht es um Lebensgefühl, Spontanität und Emotionalität. Als Gründer der „Neuen Wilden“, in Anlehnung an die „Fauves“ im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts, ist Fettings Malerei betont heftig und antiintellektuell, Bildsprache und Sujets sind hemmungslos und subversiv.

In seinen Plastiken ist Fetting vor allem daran interessiert, Spannung und Brüche zu kreieren. Bei den Oberflächen von Fettings Skulpturen geht es um die sinnliche Bedeutung des Formens und das Wechselspiel zwischen Berührung und Blick. Seine erste vollendete Plastik „Man in Bathtub“ zeigte 1986, dass es möglich ist, kräftige Männer ohne Heldentum und Pathos darzustellen, womit der Maler eine ganze Generation von jungen Bildhauern beeinflusst hat.

Berühmt ist – obwohl viele nicht wissen, dass Fetting sie geschaffen hat – die überlebensgroße Willy- Brandt-Figur in der SPD-Zentrale in Berlin, eine der bekanntesten Bildhintergründe im deutschen Nachrichtenfernsehen. Daneben schuf der Künstler 2006 eine bemerkenswerte Reihe von Porträts des rauchenden Altbundeskanzlers Helmut Schmidt. In dieser Serie von sieben Bildnissen thematisiert Fetting seine Position gegen das „idealistische Erbe“ der figürlichen Bildhauerei.

Bei der Pressekonferenz sind anwesend: Dr. Jürgen Fitschen, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, Arie Hartog, Kustos des Gerhard-Marcks-Hauses, der Künstler Rainer Fetting. Die Ausstellung wird am 7. Dezember 2008 um 11.30 Uhr im Gerhard-Marcks-Haus eröffnet.

Gefördert wird die Ausstellung durch den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.v. (AsKi), Bonn und dem Freundeskreis des Gerhard-Marcks-Hauses e.V. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 27,- €.

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Rainer Fetting
Rückkehr der Giganten. Skulpturen