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Die 1964 in Sydney geborene Künstlerin Rachel Khedoori studierte an der University of California in Los Angeles, wo sie heute lebt und arbeitet. Im Kunstverein Braunschweig zeigt sie in Folge mit der Kunsthalle Basel ihre erste europäische institutionelle Einzelausstellung.

Rachel Khedoori verwandelt Ausstellungsräume in raumgreifende Filminstallationen, in denen ihre auf Leinwand projizierten Bilder in den dreidimensionalen Raum überführt werden. Der Ausstellungsbesucher, der sich im Raum und damit in den Projektionen bewegt, wird zum Teil ihrer Arbeiten, die Zwei- und Dreidimensionales, Gelebtes und Erträumtes, Gesehenes und Gehörtes sowie räumliche und zeitliche Erfahrungen miteinander verweben. Das filmische Bild interagiert mit den realen Gegenständen: Die auf die Architekturen geworfenen Bilder sind immer menschenleer, um die im realen Raum befindlichen Personen in sich aufnehmen zu können. Der durch die bewegten Bilder entstehende Bild- und Erinnerungsraum wie auch der durch die Holzkonstruktionen und Staffagen entstehende architektonische Raum verschmelzen miteinander.

Es geht der Künstlerin jedoch nicht allein um eine Untersuchung unterschiedlicher, miteinander verstrickter Räume, sondern ebenso um das Medium Film selbst. Der kinematografische Apparat, der Bild- und Traumwelten entstehen lässt, wird skulptural vorgeführt. Die technische Basis des Kinos, welche die Simulation von Realität erst ermöglicht, wird inszeniert: der Projektor, der über eine Endlosschlaufe laufende 16mm Film sowie die Projektionsfläche in der "Black Box" stehen für sich als Protagonisten im Raum. Das Aufschlüsseln der Produktionsbedingungen kann soweit gehen, daß der eigentliche Drehset in den abgespielten Projektionen sichtbar wird. Indem rekonstruierte, gefilmte und wieder abgefilmte Räume ineinander verschachtelt sind und zugleich unterschiedliche Zeitebenen ineinandergreifen, schafft Khedoori eine Metapher für die Unfassbarkeit von Erinnerung. Die Verwischung von künstlerischen Medien, von Form und Inhalt, von Produktion und Rezeption sowie von verschiedenen Wahrnehmungsrealitäten wird zum eigentlichen künstlerischen Ziel.

Die Räumlichkeiten des Kunstvereins Braunschweig, die im größtmöglichen Kontrast zum klassischen "White Cube" der Kunsthalle Basel stehen, ermöglichen weiterführende Einblicke in das Werk Khedooris und geben ihren vielschichtigen und komplexen Interpretationen von Räumen und Raumvorstellungen ein neues Gegenüber. Durch umfassende Eingriffe in die architektonischen Gegebenheiten der Villa Salve Hospes wird diese metaphorisch verwandelt in die Räumlichkeiten, in deren Rachel Khedoori ihre ersten Filmarbeiten machte und bilden somit einen Verweis auf den Ursprung ihrer Arbeiten. Pressetext

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Rachel Khedoori