press release only in german

Eröffnung am 10.9.09 um 20 Uhr Preisvergabe am 22.9.2009

Berlin. Der Preis der Nationalgalerie für junge Kunst wird im Jahr 2009 zum fünften Mal vergeben. Die folgenden vier Kandidaten wurden für die shortlist nominiert und im Rahmen einer großen Party bei BMW Kurfürstendamm am gestrigen Abend, vor der Eröffnung der internationalen Kunstmesse Art Forum Berlin bekannt gegeben: Keren Cytter, Omer Fast, Annette Kelm, Danh Vo. Im kommenden Jahr werden sich diese in einer gemeinsamen Ausstellung im Hamburger Bahnhof um den Preis der Nationalgalerie bewerben. Die nominierten Künstler wurden aus der rund 130 Namen umfassenden longlist von der ersten Jury ausgewählt. Die longlist ergab sich aus Vorschlägen von rund 150 europäischen Museumsdirektoren und Kuratoren sowie den Mitgliedern des Vereins der Freunde der Nationalgalerie. Die Entscheidung der Jury spiegelt die Vielfältigkeit der künstlerischen Produktion in Deutschland wider, nicht nur in Bezug auf die verschiedenen Nationalitäten, sondern auch in Bezug auf die benutzen Medien. Dabei fiel der Fokus auf Künstlerinnen und Künstler, die mit mutigen und sehr entschiedenen künstlerischen Strategien in Erscheinung getreten sind. Ihre Werke sind reflektiert und konzeptuell, brechen mit herkömmlichen Sichtweisen und eröffnen gerade dadurch neue Perspektiven auf scheinbar vertraute Wirklichkeiten.

Der ersten Jury gehörten Massimiliano Gioni (Nicola Trussardi Foundation, Mailand und New Museum for Contemporary Art, New York), Jessica Morgan (Tate Modern, London) Beatrix Ruf (Kunsthalle Zürich), Janneke de Vries (Gesellschaft für aktuelle Kunst Bremen) sowie Bernhart Schwenk (Pinakothek der Moderne, München) an. Die fünfkoÅNpfige, ebenfalls international besetzte zweite Jury wird im Frühjahr 2009 nominiert. Diese wird am 2. Oktober 2009 den Preisträger mit einer Feier im Hamburger Bahnhof bekannt geben. Mit seinem Preisgeld von 50.000 Euro gehört der Preis der Nationalgalerie zu den höchst dotierten Auszeichnungen in der zeitgenössischen Kunst. Der Preis ist fokussiert auf junge, wichtige Positionen der Gegenwart. Teilnahmeberechtigt sind Künstler und Künstlerinnen aller Nationen, die gegenwärtig in Deutschland arbeiten und jünger als 40 Jahre alt sind. Der Preis der Nationalgalerie wird vom Verein der Freunde der Nationalgalerie ermöglicht und durch BMW gefördert.

Neben diesem Engagement setzt sich BMW für junge bildende Kunst u.a. durch die Verleihung des „Prix BMW“ der Paris Photo und des „Premio de Pintura“ in Madrid ein. Zudem vergibt BMW seit 2008 Stipendien an internationale Künstler unter dem Mantel des Leipzig International Art Programme (LIA).

Begründung der Jury

Shortlist 2009: Keren Cytter, Omer Fast, Annette Kelm, Danh Vo Mit Keren Cytter, Omer Fast, Annette Kelm und Danh Vo werden vier junge Künstler geehrt, die mit mutigen und sehr entschiedenen künstlerischen Strategien in Erscheinung getreten sind. Ihre Werke sind reflektiert und konzeptuell, brechen mit herkömmlichen Sichtweisen und eröffnen gerade dadurch neue Perspektiven auf scheinbar vertraute Wirklichkeiten. Alle vier nominierten Künstler haben bereits erste Anerkennungen erfahren, sind aber einer größeren Öffentlichkeit noch gänzlich unbekannt.

Keren Cytter (geboren 1977 in Tel Aviv; lebt in Berlin und Amsterdam) Die israelische Künstlerin Keren Cytter hat in einer Reihe von Filmen und Filminstallationen über ihre Umgebung, über Freunde und Familie eine radikale Subjektivität entwickelt, die sie gegen die Konventionen und Regeln der Literatur oder des Kinos einsetzt. Anstelle von Dialogen oder Handlungen stehen tagebuchartige Notierungen, Impressionen, Kommentare bis hin zu grotesken, traumartigen Fantasien. Mit raffinierten Wechseln und Sprüngen hinterfragt Keren Cytter vielschichtig unser Verhältnis zur Wirklichkeit.

Omer Fast (geboren 1972 in Jerusalem; lebt in Berlin) Der amerikanisch-israelische Künstler Omer Fast untersucht in seinen stark zeitgeschichtlich und politisch geprägten Arbeiten den Wert von Erfahrung in der Gesellschaft. Ausgangspunkt sind oft präzise Ereignisse oder Begebenheiten, die Omer Fast anhand von Recherchen, Interviews oder vorgefundenem Material rekonstruiert. In seinen intensiven, zumeist als Mehr-Kanal-Arbeiten angelegten Filminstallationen erweist sich schließlich Geschichte als unfassbare Verbindung aus Erinnerung und Fiktion, aus Tatsachen und Imagination.

Annette Kelm (geboren 1975 in Stuttgart; lebt in Berlin) Die Künstlerin Annette Kelm hat eine konzeptuelle Fotografie entwickelt, mit der sie spielerisch die Konventionen von Genres wie Stillleben, Porträt, Werbefotografie aufgreift und gleichzeitig durchbricht. Viele ihrer Fotografien zeigen beziehungsreiche Gegenstände oder gestellte Posen, schweigen aber über die Kontexte, aus denen heraus sie entstanden sind. Mit ihren ebenso präzisen wie hermetischen Fotografien, die oft als Serien angelegt sind, ermöglicht Annette Kelm offene Assoziationen über Bezüge und Referenzen, die weit über das eigentliche Sujet hinausgehen.

Danh Vo (geboren 1975 in Vietnam; lebt in Berlin) Der in Dänemark aufgewachsene Vietnamese Danh Vo stellt in politischen und oft dokumentarisch angelegten Arbeiten und Installationen die Frage nach kultureller Zugehörigkeit und Identität. In fast subversiver Manier unterwandert Danh Vo Autobiografien, eignet sich Gegenstände oder Relikte an, deren Geschichten sich in den neuen Anordnungen im Kunstwerk jedoch verlieren bzw. mit anderen Bedeutungsebenen aufladen. In diesem, auch räumlich oft vielschichtig angelegten Transfer von Dingen und ihren Geschichten lässt Danh Vo die kulturelle Prägung von Erzählweisen besonders sichtbar werden.

www.preis2009.de www.bmwgroup.com/kultur

only in german

Preis der Nationalgalerie für Junge Kunst 2009
Verein der Freunde der Nationalgalerie

1. Jury: Massimiliano Gioni, Jessica Morgan, Beatrix Ruf, Janneke de Vries, Bernhart Schwenk

nominiert wurden: Keren Cytter, Omer Fast, Annette Kelm, Danh Vo