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Der Künstlerbiographie von Peter Weibel nachzuforschen, erlaubt es, an einer Person die Geschichte der Kunst seit Mitte der 60er Jahre in entscheidenden Formen nachzuvollziehen: von der literarischen Performance, dem Expanded Cinema, dem Happening, der Konzeptkunst, der Kontextkunst, der Closed-Circuit-Video-Installation bis hin zum computerbasierten Werk. Aus seiner intensiven Auseinandersetzung mit Sprachtheorie und den Bedingungen von Wirklichkeitskonstruktion entwickelte Weibel seit 1965 konsequent eine originäres künstlerisches Werk, das von Beginn an international wahrgenommen wurde. Anläßlich seines 60ten Geburtstages präsentiert die Meyer Riegger Galerie, zusammen mit dem ZKM, in ihren Räumen eine Auswahl von Werken aus den Jahren 1965 bis 1979. Vorgestellt werden frühe Arbeiten der konkreten und visuellen Poesie, der Konzept- und Kontextkunst, des Expanded Cinema, "action lectures", Performances und Happenings, Videobänder und -installationen sowie das musikalische Projekt "Hotel Morphila Orchester".

DIE PETER WEIBEL FILMNACHT Film Video Musik 19. März 2004, 20 –1 Uhr ZKM-Medientheater Im Rahmen der "Peter Weibel Filmnacht" zeigt das ZKM eine Auswahl experimenteller Filme, konzeptioneller Videos, Spielfilme, Werbe- und Musicclips, die Peter Weibel seit Mitte der 1960er Jahre als bildender Künstler, Musiker, Regisseur oder Drehbuchautor realisierte sowie Produktionen, in denen er als Schauspieler in Erscheinung trat. Einige dieser Filme wurden seit Jahren nicht gezeigt oder galten gar als verschollen. Die ersten Filme produzierte Weibel im Umfeld des Wiener Experimentalfilms (Kurt Kren, Peter Kubelka, Hans Scheugl, Ernst Schmidt Jr.), in denen er das kulturelle und technische Dispositiv dieser Technologie untersuchte. Diese formalästhetischen Experimente führte er ab Ende der 60er Jahre im Medium Video fort, inszenierte nun jedoch vor allem Performances und surreale Kurzfilme. Für das österreichische Fernsehen produzierte Weibel in den 70er Jahren Fernsehsendungen, die in denen er die alltäglichen Nutzungsformen mit abweichenden Bildern konfrontierte und die kreativen Möglichkeiten des Massenmediums auslotete. Da jede neue Bildtechnologie von ihm als Möglichkeit gesehen wurde, eine alternative filmische Syntax zu entwickeln, wandte er sich ebenfalls der computerbasierten Videomontage und Bildgenerierung früh zu. Die Vielfalt des filmischen Werkes von Peter Weibel – er schrieb auch Drehbücher für Spielfilme, inszenierte einen Werbespot und Music-Clips – zeigt dabei deutlich verbindende Elemente: die Analyse der Welt über Sprachstrukturen und die technologischen Bedingungen von Kommunikation sowie die ernste, aber auch anarchisch-humorvolle Kritik an Normen der Gesellschaft und des Kunstsystems. Pressetext

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Peter Weibel: Sozialmatrix. Werke 1965-79
in Zusammenarbeit mit dem ZKM, Karlsruhe
Ort: Meyer Riegger Galerie, Karlsruhe