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1975 stellte Peter Herrmann in einem Ateliergespräch fest: " Aber das, was ich male, bin immer bloß ich selbst". Unsere Ausstellung, die Werke des Künstlers aus der Zeitspanne von 1957 bis 2006 zeigt, unterstreicht bestätigend diese Behauptung. Auch wenn sich das Format seiner Bilder nach dem Verlassen der DDR 1984 vergrößert hat, die Themenspanne erweiterte und die Farbigkeit intensiver sowie der Bildraum enger wurden, am Geschaffenen wird erkennbar, dass die unprätentiös sensible und zugleich dionysisch großzügige Grundhaltung und Lebenslust des Künstlers, die oft durch seine ernsthaft hintergründige Ironie gebrochen wird, unverändert weiter wirkt.

Doch ob es sich um Erinnertes und Durchlebtes mit existentiell erschreckenden Hintergrund handelt oder um banale Alltagsgegenstände, immer mischt sich Reales mit Fiktivem, wird seine kraftvoll opulente Formensprache zugleich von spielerischer Leichtigkeit bestimmt, birgt die Heiterkeit seiner kostbaren Farbdialoge ein melancholisches Moment. Die auf den ersten Blick einfache Bilderzählung erweist sich so bei näherer Betrachtung als vielschichtig und rätselhaft. Doch bleibt sie unabhängig davon, ob Hermann nun eine Kaffeemaschine malt oder ein badendes Paar im nächtlich verzauberten römischen Trevi-Brunnen, letztlich ein wunderbares Stück Malerei, das seinen Sinn in sich selbst gefunden hat.

Kuratorin/Text: Prof. Dr. Brigitte Rieger-Jähner

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Peter Herrmann
"DAS LEBEN - EIN FEST?"
Malerei, Zeichnung
Kuratorin: Brigitte Rieger-Jähner