Kunsthalle Emden

KUNSTHALLE IN EMDEN STIFTUNG HENRI UND ESKE NANNEN | Hinter dem Rahmen 13
26721 Emden

plan route show map

artist / participant

press release only in german

Paul Klee (1879–1940) zählt zu den einflussreichsten und bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Diese Ausstellung wurde aus dem Bestand der Werke von Paul Klee in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, konzipiert. Mit 100 Werken verfügt das Museum über eine der umfangreichsten Klee-Sammlungen in Deutschland. Die Schau bietet die seltene Gelegenheit, drei Viertel dieses beeindruckenden Bestandes zu sehen.

Fast 80 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen geben einen Überblick über die wichtigsten Werkphasen des Künstlers von 1909 bis 1940: zu sehen sind Arbeiten, die seine Eindrücke von der legendären Tunis-Reise widerspiegeln, Werke der geometrisch-konstruktivistisch geprägten Jahre am Bauhaus in Weimar und Dessau sowie Beispiele aus seinem Spätwerk. Sie alle zeugen von Klees unerschöpflichen Kreativität, seiner Experimentierfreude und künstlerischen Vielseitigkeit. Er reflektierte sensibel und mit scharfem Blick die Ereignisse seiner Zeit und schuf zugleich einen künstlerischen Kosmos, in dem sich Tragikomik und Ironie, Leichtigkeit und Ernst, Spiel und Kalkül vereinen.

Werke, die Klees stilistische und motivische Vielfalt und auch seine Experimentierfreude  dokumentieren, repräsentieren die Zeit seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar und Dessau. Zuletzt geben Ölgemälde und Papierarbeiten in zeichenhaft verschlüsselter Bildsprache einen Einblick in das Spätwerk des Künstlers. Klees künstlerische Anfänge liegen in der Radierung und vor allem in der Zeichnung. Erst mit 34 Jahren wendet sich der Künstler der Farbe und der Malerei zu – dennoch misst er der Zeichnung bis zuletzt eine herausragende Bedeutung bei. Schon ein Besuch bei Robert Delaunay in Paris 1912 ändert schließlich sein Verständnis von Farbe und Licht grundlegend. Auslöser für den Durchbruch zur Farbe ist jedoch die Reise nach Tunesien im April 1914 zusammen mit den Künstlerkollegen August Macke und Louis Moilliet. Als Walter Gropius ihn 1920 als Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar holt, nimmt Klees Kunst einen konstruktivistischen Charakter an. Von 1931 bis 1933 lehrt Klee an der Düsseldorfer Kunstakademie. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird er bald seines Amtes enthoben und emigriert noch im selben Jahr in die Schweiz. Charakteristisch für Klees Spätwerk ist eine reduzierte, klare Bildsprache auf meist großen Formaten.